Die Deutsche Telekom (DTAG) hat damit begonnen, ihre alten Netze in eine moderne Infrastruktur der nächsten Generation - so genannte Next Generation Networks (NGN) umzubauen. Mit dieser Umrüstung auf IP-Technologie kann es der DTAG gelingen, Einsparungen zu erzielen, die bereits nach kurzer Zeit deutlich größer sind als die Kosten der Modernisierung ihres alten Netzes.
Nun hat die EU-Kommission in Brüssel die deutsche Bundesnetzagentur (BNetzA) aufgefordert, für Wettbewerber nicht nur den Zugang zu Leerrohren und gegebenenfalls der unbeschalteten Glasfaser zu gewähren, sondern auch Zugangsmöglichkeiten zum NGN-Zugangsnetz auf der Ebene der Hauptverteiler zu schaffen. Hier muss die BNetzA nun unverzüglich nachbessern und ihre Marktanalyse entsprechend überarbeiten.
Zur aktuellen Entwicklung hat sich jetzt der Verband der Anbieter für Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V. (VATM,
www.vatm.de) zu Wort gemeldet. "Die Wettbewerber im Telekommunikationsmarkt begrüßen die Investitionen und Netzmodernisierungen der DTAG und haben dieser Gespräche über einen möglichen gemeinsamen Infrastrukturausbau angeboten, um bestehende Effizienzpotenziale bestmöglich zu nutzen", so Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM. "Wir müssen dafür sorgen, dass der Netzausbau zu einer Erfolgsstory für alle Bürger im Lande wird."
Laut VATM haben die EU-Kommission und die BNetzA erkannt, dass der Versuch der DTAG, ihre Netze vor den Wettbewerbern und ihren Kunden abzuschotten, ein nicht hinnehmbarer Nachteil für den Technologiestandort Deutschland wäre. Ferner habe die BNetzA zugesagt, schnellstens Klarheit über die zukünftigen Zugangsmöglichkeiten zu schaffen. "Wir sind sicher, dass es uns gelingen wird, den zentralen Wachstumsmarkt Kommunikationstechnologie weiter auf Erfolgskurs zu halten und dabei neue Monopolstrukturen zu verhindern", so Jürgen Grützner abschließend.
LANline/pf