Systeme für die LAN-Kopplung

Vergleichstest Netzwerk-Terminatoren: Brücke zwischen LAN-Welten

21. Juli 2009, 13:08 Uhr | Bernd Reder

Die Real-World Labs haben überprüft, ob aktuelle Netzwerk-Terminatoren den Anforderungen der modernen Unternehmenskommunikation gewachsen sind. Solche Systeme dienen dazu, das hausinterne Ethernet-Netz mit den Ethernet-Services von Service-Providern zu koppeln.

Ethernet ist in seinen unterschiedlichen Varianten seit Jahrzehnten die Standardtechnologie für den Aufbau von Unternehmensnetzen – solange diese sich an einem Standort befinden. Galt es, verschiedene, verteilte Standorte miteinander zu verbinden, ging dies in der Regel nicht ohne größere Technologiebrüche und deutliche Einschränkungen in Bezug auf die erreichbaren Datendurchsätze.

Eine Verbesserung der Situation verspricht die immer beliebter werdende Carrier-Ethernet-Technologie. Sie erlaubt den Aufbau dezentraler Infrastrukturen auf der Basis von Ethernet.

Eine zentrale Rolle kommt dabei Netzwerk-Terminatoren für Carrier-Ethernet zu. Ihre Aufgabe ist es, die Verbindung zwischen dem lokalen Ethernet-Netzwerk und dem Ethernet-WAN des Carriers herzustellen und die entsprechenden Datenströme zu übermitteln.

Da moderne Ethernet-Netze nicht nur klassische Datenapplikationen, sondern auch unternehmenskritische Echtzeitdaten transportieren, müssen sie natürlich auch intelligente Funktionen wie Bandbreitenmanagement beherrschen und den wichtigen Anwendungen durchgängig die erforderlichen Bandbreiten und Servicequalitäten zur Verfügung stellen.

Die Testumgebung

Die Terminatoren in unserem Test waren mit Gigabit-Etherent-Ports ausgestattet. Wir sind in unserem Vergleichstest davon ausgegangen, dass eine Niederlassung eines Unternehmens mittels Carrier-Ethernet an das Unternehmensnetzwerk angeschlossen werden soll. Die WAN-Verbindung hat eine Bandbreite von 1 GBit/s.

Das lokale Netzwerk sollte über eine Gigabit-Ethernet-Verbindung mit dem jeweiligen Terminator verbunden werden. Ein zweiter Gigabit-Ethernet-Port des Terminators sollte die Verbindung mit dem WAN realisieren. Ein dritter Gigabit-Ethernet-Port diente als Mirror-Port, der zu Managementzwecken eingesetzt werden sollte.

Um die Netzwerk-Terminatoren zu testen haben wir sie einer Zangenmessung unterzogen. Hierzu haben wir drei Gigabit-Ethernet-Ports des jeweils zu testenden Netzwerk-Terminators mit unserem Lastgenerator und Analysator Smartbits 6000C von Spirent Communications verbunden.

Alle Messungen führten wir nacheinander mit den Frame-Formaten 64, 128, 256, 512, 1024, 1280 und 1518 Byte durch. Anschließend kamen zusätzlich Jumbo-Frames zum Zuge, die 10.000 beziehungsweise 9000 Byte groß waren.

Als Testparameter ermittelten die Real-World Labs das Datenverlustverhalten sowie Latency und Jitter.

Durchsatz, Latenz und Jitter

In der ersten Testreihe wurden die Systeme einer einfachen Performance-Überprüfung unterzogen. Hierzu liefen Datenströme vom LAN zum WAN und zugleich in umgekehrter Richtung. Dabei haben wir mit Leitungsgeschwindigkeit, also mit 1 GBit/s je Senderichtung, Datenströme erzeugt und die vom jeweiligen Netzwerk-Terminator auf Datenverlustverhalten sowie Latency und Jitter analysiert.

Accedian Networks‘ AMN-1000-TE-R lieferte bei diesem Lasttest durchgängig Leitungsgeschwindigkeit. Datenverluste konnten wir nicht nachweisen. Die Durchschnittswerte für die Latenzzeit lagen zwischen rund 5,8 µs bei der Messung mit den kleinsten Frames und etwas mehr als 6,5 µs, wenn wir Jumbo-Frames von 10.000 Byte verwendeten.

Die Werte für den Jitter lagen noch etwas dichter beieinander. Hier konnten die Tester für die Messung mit den kleinsten Frames 7,8 µs und für die größten Frames 8,7 µs ermitteln.

Auch Ciscos MES-3400G-12CS-D lieferte durchgängig Leitungsgeschwindigkeit ohne messbare Datenverluste. Im Betrieb mit den kleinsten Frames lag die ermittelte Latenzzeit bei 6,28 µs.

Mit zunehmender Frame-Größe stiegen dann allerdings die Latenzzeiten. Verwendeten wir 1518 Byte große Frames dann betrug die Latenzzeit gut 21 µs. Und wenn wir das System mit Jumbo-Frames belasteten, ging die Latenzzeit auf gut 100 µs hoch. Dafür lag der Wert für den Jitter bei den meisten Messungen mit dem Cisco-Produkt bei 0. Als höchsten Jitter-Wert konnten wir hier 1,2 µs bei der Messung mit 128 Byte großen Datenrahmen ermitteln. Allerdings erlaubte der MES-3400G-12CS-D nur ein maximales Jumbo-Frame-Format von 9000 Byte.


  1. Vergleichstest Netzwerk-Terminatoren: Brücke zwischen LAN-Welten
  2. Bandbreitenmanagement mit 100 MBit/s
  3. Bandbreitenmanagement mit 1 GBit/s
  4. Fazit

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