OBS mit neuen Managed Services

Verschmelzung von Cloud und VPN

14. Januar 2011, 9:01 Uhr |

Orange Business Services (OBS), der Geschäftskundenarm der France Telecom, hat sein Cloud-Engagement mit einer Reihe neuer Services untermauert. Mit der "Business VPN Galerie" gehört dazu auch ein Dienst, der VPN-Nutzer über gesicherte Netzwerk-Gateways mit der Cloud-Welt verbindet. Im Rahmen einer internationalen Pressekonferenz in Paris zeichnete OBS ein detailliertes Bild seines Fünfjahresplans, der vorsieht, die Einnahmen aus Cloud-Services bis 2015 auf 500 Millionen Euro zu steigern. 

Der Auftritt von OBS hat in verschiedenen Ländern unterschiedliche Gesichter. So geht der
Business-Zweig des französischen Ex-TK-Monopolisten in einigen Ländern – in Europa beispielsweise
in Österreich, der Schweiz und Polen – Hand in Hand mit der Mobilfunk-, TV- und Internet-Marke
„Orange“, in anderen Ländern ist OBS allein am Start. Synergien aus dem Kombiauftritt ziehen die
Telco-Geschwister vor allem hinsichtlich lokaler Präsenz und Marketing, die technischen Ebenen
operieren weitgehend getrennt.

Mit 7,6 Milliarden Euro trägt OBS zu mehr als einem Sechstel zum Gesamtumsatz der Orange-Gruppe
bei. Thematisch hat sich OBS bereits Anfang 2010 im Rahmen des Fünfjahresplans „Conquests 2015“
eine Fokussierung auf Angebote im Cloud-Umfeld festgeschrieben. Ein wichtiger Punkt war 2010 die
Bildung strategischer Partnerschaften – mit Unternehmen wie IBM, HP, EMC, Cisco, Avaya, VMware,
Microsoft und einigen weiteren sind heute namhafte Branchengrößen mit dabei. Korrekturen an der
inhaltlichen Strategie gab es nicht, nennenswert ist aber eine regionale Konkretisierung der
Expansionspläne: Künftig will man die so genannten „Emerging Markets“ („Schwellenländer“), darunter
Indien und China, deutlich verstärkt angehen.

Wie Didier Jaubert, Senior Vice President Global Services bei OBS, in Paris betonte, bildet
Cloud Computing mehr denn je den Kern der gesamten Unternehmensausrichtung. Nach und nach will der
französische ITC-Dienstleister ein „As a Service“-Programm ausrollen, das von Unified Communication
und Collaboration (UCaaS) über vertikale Applikationen aus den Bereichen Gesundheit, Transport und
Finanzwesen (Vertical Apps as a Service) bis hin zur Kundenbetreuung (Customer Contact as a
Service) einen breiten Bogen spannt. Hinzu kommen Cloud-Netzwerk-Services, sichere IT-Infrastruktur
als Service (ITaaS) sowie allgemeine SaaS-Lösungen (Software as a Service). Für drei dieser
Bereiche hat OBS nun insgesamt fünf neue Dienstleistungen angekündigt, die ab erstem Quartal 2011
an den Start gehen sollen. Die Orange Cloud funktioniert über ein anwenderfreundliches
Self-Service-Portal und wird nach tatsächlichem Verbrauch abgerechnet.

Für den Service Business VPN Galerie profitiert Orange von seinem weit verzweigten Netz an
VPN-Zugangspunkten. Eigenen Angaben zufolge verfügt OBS über 323.000 IP-VPN-Zugangspunkten in 172
Ländern, die künftig eine Mittlerfunktion zwischen einem Cloud-Service-Provider und dessen Kunden
übernehmen könnten. Über die sicheren Orange-VPN-Gateways sollen Nutzer jederzeit und überall einen
schnellen und sicheren Zugang zu den von ihnen bei einem Provider bestellten Dienste realisieren
können. OBS managt die Verbindung zum Provider inklusive Überwachung und Support rund um die Uhr.
Die Daten bleiben durchgehend in einer sicheren VPN-Verbindung, werden also an keiner Stelle dem
öffentlichen Internet ausgesetzt. Das Konzept klingt sehr interessant, der Erfolg wird jedoch
sicherlich davon abhängen, in welchem Maße es Orange gelingt, Cloud-Service-Provider für dieses
Angebot zu gewinnen. Nachdem OBS eigene Cloud-Services anbietet, besteht hier also mindestens in
Teilen eine Wettbewerbssituation.

Ein Problem sieht das Unternehmen hierin allerdings nicht: „Es ist heute fast überall üblich,
mit Partnern zu kooperieren, die in anderen Bereichen zum Wettbewerb zählen“, so Marc Blanchet,
Senior Vice President Global Communication Solutions bei OBS. Neben Business VPN Galerie will OBS
2011 mit „Flexible Computing Premium“ und „Backup as a Service“ zwei neue Lösungen im Bereich
Infrastructure as a Service sowie mit „Private Application Store“ und „Desktop Virtualization“ zwei
neue SaaS-Pakete auf den Markt bringen.

Stefan Mutschler/wg


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