Fujitsu Forum München, 9./10. November 2011

Via Cloud Einstieg ins Softwaregeschäft

27. Dezember 2011, 7:00 Uhr | Stefan Mutschler/wg

Auf seiner jährlichen Kunden- und Partnerkonferenz im ICM am Münchener Messegelände präsentierte Fujitsu den insgesamt fast 10.000 Teilnehmern seine Vision für eine stark Cloud-dominierte IT der Zukunft und stellte Schlüsselprodukte und -Services vor. Mit dem neuen Business Solutions Store betritt der Elektronikkonzern erstmals das Feld der Applikationen.Im Bereich IT-Elektronik gibt es fast nichts, was die Technology-Solutions-Division des japanischen Großkonzerns Fujitsu nicht macht: Vom Smartphone (bis auf Weiteres allerdings nur für den asiatischen Markt produziert) über Tablet-PCs, Desptop-PCs, Monitore und Server bis hin zum Supercomputer hat Fujitsu alles im Portfolio. Im 76. Jahr des Bestehens verzeichnet Fujitsu als Konzern einen Gesamtumsatz von rund 55 Milliarden Euro. Die erst im September 2009 aus dem Joint Venture mit Siemens (Fujitsu-Siemens Computers) hervorgegangene Fujitsu Technology Solutions (FTS) ist mit 4,36 Milliarden Euro Jahresumsatz bereits eine tragende Säule des Konzerns. Bis 2015 will FTS seine aus Cloud-Services erzeugten Umsätze auf 30 Prozent des FTS-Gesamtumsatzes hieven.

Im Rahmen seines vor Jahren eingeleiteten Cloud-Engagements, bei dem bislang Dinge wie Infrastructure as a Service (IaaS) im Mittelpunkt standen, geht das Unternehmen nun einen großen Schritt weiter und will auch Software as a Service (SaaS) anbieten. Auf seiner Kunden- und Partnerkonferenz präsentierte Fujitsu dazu erstmals seinen Business Solutions Store, der Unternehmen jeder Größe eine Plattform für Cloud-basierte Unternehmenslösungen und Geschäftsprozesse zur Verfügung stellen soll. Nach dem Vorbild der populären App-Plattformen für Smartphones will Fujitsu hier zum einen selbst, zum anderen über eine wachsende Zahl von Partnern Anwendungen bereitstellen, die der Kunde nach Bedarf abgeruft und nach Nutzung bezahlt. "IaaS allein wird nicht das Business-Wachstum bringen, das wir uns vorstellen", so FTS-CIO Benno Zollner im Gespräch mit LANline. "In Japan haben unsere Mitarbeiter bereits über 800 Softwarepakete entwickelt, die bislang nur konzernintern zum Einsatz kommen. Die Idee war: Lass uns das für unser aktives Business nutzen."

Das erste Fujitsu-eigene im Store verfügbare Softwarepaket sind die Fujitsu CRM Cloud Services, eine Lösung für das Management von Kundenbeziehungen. Der Fujitsu Business Solution Store soll aber auch ein Marktplatz für Technologiepartner sein, die auf dieser Plattform neuen Kunden ihre Software als Service anbieten können. Eine einfach zu bedienende Benutzerschnittstelle soll dafür sorgen, dass Anwendungen innerhalb weniger Tage auf den Einsatz im Cloud-Betrieb und auf die Anforderungen des Business Solution Stores hin angepasst werden können.

Zu den weiteren wichtigen Ankündigungen auf dem Fujitsu Forum gehörten eine der weltweit ersten von SAP-zertifizierten Multiknoten-Umgebungen für SAP HANA, mit Flexframe Compact for SAP eine neue Lösung speziell für mittelständische Unternehmen sowie eine Demoversion des wasserdichten Android Slate PC von Fujitsu. Zudem zeigte Fujitsu erstmals seine neuen Dynamic Infrastructure Blocks (DI Blocks), über die Unternehmen ihre Rechenzentren zukünftig nach Bedarf stufenweise konsolidieren und umgestalten können sollen. Mit Vpack hat Fujitsu ein besonders an den Bedürfnissen des Mittelstands ausgerichtetes RZ-Modulsystem im Angebot. Es ähnelt im Prinzip dem als "Rechenzentrum out of the Box" vermarkteten Flexpod-Referenzdesign von Cisco, Netapp und VMware (siehe LANline 11/2011), ergänzt aber noch um die Server-Komponenten und ein zentrales Management.

Ein großes Thema war auf dem Fujitsu Forum die neue, kommerzielle Variante des Fujitsu Supercomputers Prime-HPC FX10. Gegenüber der wissenschaftlichen Variante wurde die theoretische Rechenleistung hier auf 23,2 Petaflops verdoppelt. Das vom Prozessor bis zur Middleware von Fujitsu selbst entwickelte System lässt sich je nach Kundenanforderungen bis auf eine Konfiguration mit 1.024 Racks skalieren. "Damit gibt es heute keine Anforderung mehr, für die nicht genügend Rechenleistung zur Verfügung stünde", so Rolf Schwirz, Chief Executive Officer bei Fujitsu Technology Solutions in seiner Keynote. "Rechenleistung ist damit ab sofort kein Thema mehr."

Der Autor auf LANline.de: ElCorrespondente

"Es gibt heute keine Anforderung mehr, für die nicht genügend Rechenleistung zur Verfügung stünde", so FTS-Chef Rolf Schwirz in seiner Keynote auf dem Fujitsu Forum. Bild: FTS
LANline.

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