Visionapp Remote Desktop 2008 (VRD 2008) ist die grundlegend überarbeitete, erweiterte und kostenpflichtige Unternehmensversion der Freeware VRD, die sich im LANline-Test der Version 1.5 als nützliches Werkzeug für den Fernzugriff auf Windows-Maschinen erwiesen hat. Der Eschborner Anbieter - vorrangig bekannt als Spezialist für die Verwaltung von Terminalserverfarmen - hat die Visual-Basic-Freeware für den Fernzugriff per RDP auf eine Dotnet-Basis gestellt und um zahlreiche hilfreiche Features ergänzt. Die beliebte Freeware - der Hersteller spricht von 75.000 Anwendern - will Visionapp aber weiterhin pflegen und anbieten.
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VRD 2008 bietet von einer zentralen Konsole aus den gleichzeitigen RDP-Zugriff auf zahlreiche Server oder Desktops. Eine Protokollierung sorgt für den Zugriffs- und Verbindungsnachweis, eine Überblicksansicht aller verbundenen Rechner bietet dem Adminstrator Orientierung: Die Einzelansichten erscheinen in Miniatur (als Thumbnails). Eine Ordnerverwaltung à la Microsoft Explorer inklusive Gruppierung verwalteter Rechner zum Beispiel nach Aufgabe oder Applikation soll dem Systemverwalter die Arbeit weiter erleichtern. Über Registerkarten (Tabs) kann er zwischen Ansichtsfenstern wechseln. Aktive Registerkarten sind hervorgehoben.
Einige weitere wichtige Änderungen gegenüber der Freeware-Version: VRD 2008 legt die aktuellen Einstellungen nicht in der Registry, sondern in einer XML-Datei oder einer Datenbank ab. Bei Verwendung einer Datenbank speichert die Lösung die Ansichtseinstellungen beim Schließen des Programms. Über einen Menüpunkt "Suchen" oder Strg+F kann der Administrator einzelne Objekte auch in größeren Beständen auffinden, Verbindungen lassen sich per Copy and Paste schnell kopieren. Dabei verhindert die Lösung praktischerweise, dass der Anwender mehrere Verbindungen mit gleichem Namen im gleichen Ordner anlegt. Per Kontextmenü lassen sich Fernsteuerungsfunktionen wie Wake on LAN schnell aufrufen. Multi-Monitordarstellungen sind möglich, separate Fenster können dabei zwischen den Screens verschoben werden. Bei der Einrichtung des Fernzugriffs hilft ein Verbindungsassistent. Die Onlinehilfe ist nun kontext- oder dialogbezogen aufgebaut, für die Verwaltung per Tastatur sind zusätzliche Hotkeys verfügbar. Außerdem bietet VRD 2008 noch eine Reihe weiterer Verbesserungen und Ergänzungen. Ein Vergleich zur Freeware findet sich neben zahlreichen weiteren Informationen auf
www.vrd2008.de.
Die Systemvoraussetzungen sind Windows XP Professional mit SP2 oder höher, Windows Server 2003 und 2003 R2 (alle Editionen mit Service Pack und höher), Windows Vista sowie Windows Server 2008, alle für die x86- und x64-Plattform. Zudem ist das Dotnet-Framework 2.0 erforderlich. Die Benutzeroberfläche gibt es auf Deutsch und Englisch. VRD 2008 ist auch aus Visionapps übergreifender Managementkonsole VADM heraus bedienbar. Lizenziert wird die Software pro Administratorenarbeitsplatz. Die Einzellizenz kostet 49 Euro, für zwei bis 20 Administratoren gibt es eine Mengenstaffel. Jenseits dessen bietet Visionapp eine Unternehmenslizenz für 770 Euro. Zu beziehen ist das Tool im oben genannten
Onlineshop.
Für Sommer 2008 hat Visionapp Release 2 der Fernzugriffslösung angekündigt. Der Nachfolger soll dann neben RDP eine Reihe weiterer Zugriffsprotokolle unterstützen, darunter ICA, VNC und HTTP(S). Geplant ist außerdem ein durchgängiges Berechtigungskonzept und die dynamische Anpassung der Bildschirmauflösung bei den aktiven Verbindungen.
LANline/Dr. Wilhelm Greiner