Geschäftskunden zögern mit der Migration

Vista Service-Pack 1 soll Unternehmen auf den Geschmack bringen

3. Februar 2008, 23:41 Uhr |

Ein Jahr nach dem Marktstart von Windows Vista haben erst rund zwei Prozent der Geschäftskunden das aktuelle Desktop-Betriebssystem von Microsoft eingeführt. Diese Zahl, die eine Marktstudie der Computer Business Review für Großbritannien ermittelt hat, deckt sich auch mit Microsofts Schätzungen für die Kernmärkte in den USA und Europa. In Redmond gibt man sich trotzdem zufrieden. John Curran, Chef der Windows Client Group, erwartet, dass insbesondere das Service-Pack 1 viele Unternehmen motivieren wird, Vista einzuführen. Das erste größere Update für das Microsoft-Betriebssystem wird für das laufende Quartal erwartet. Dennoch zeigt sich Curran zufrieden: "Die Migration zu Vista ist schneller angelaufen als der Wechsel zu Windows XP."

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Allerdings hatten Marktkenner XP bei dessen Einführung als leicht verbessertes Windows 2000 mit bunterer Oberfläche wahrgenommen. Der Techniksprung von XP zu Vista ist größer als seinerzeit der von Windows 2000 zu XP; viele Firmen zögern daher noch mit der Entscheidung. "Wir sehen ein, dass es einen großen Schritt darstellt, die Desktops von XP zu Vista zu migrieren", so Curran. Allerdings nimmt der Chef von Microsofts Client-Gruppe eine positive Stimmung auf Seiten der Business-Anwender wahr. Er macht dies an einer großen Nachfrage nach Softwarewerkzeugen fest, die den Wechsel zu Vista erleichtern. So sei das Application Compatibility Toolkit, das Kompatibilitätsprobleme mit Vista aufspüren hilft, bereits 300.000-mal heruntergeladen worden. Das Service-Pack 1 werde der Akzeptanz des XP-Nachfolgers einen weiteren Schub geben, ist sich Curran sicher. Nach Angaben von Microsoft sind seit dem Marktstart von Windows Vista bereits 100 Millionen Lizenzen verkauft worden; allerdings dürften diese hauptsächlich zusammen mit neuen PCs für Privatanwender gebündelt worden sein.

Bei Geschäftskunden bleibt XP nach wie vor das dominierende System. Ende 2007 hatte Microsoft seinen Handelspartnern zudem erlaubt, XP länger als vorgesehen vorrätig zu halten. Der Verkauf von XP soll damit erst Ende Juni 2008 auslaufen.

CZ/Franz Graser


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