VMware Vsphere 4.1 vorgestellt, Vcenter mit neuem Lizenzmodell

VMware mit Memory Compression und Vmotion „für alle“

13. Juli 2010, 6:00 Uhr |

Erst Ende Mai hatte das Analystenhaus Gartner in seinem "Magic Quadrant for x86 Server Virtualization Infrastructure" den Marktführer VMware als einzigen Leader im Segment der Server-Virtualisierung bestätigt - und dies mit vorerst immer noch großem Entwicklungs- und Marktvorsprung gegenüber Microsoft und Citrix, wie Gartner betonte. Nun hat VMware mit der Version 4.1 seiner Virtualisierungsplattform Vsphere eine Reihe weiterer interessanter Neuerungen vorgestellt: Vor allem erlaubt Vsphere 4.1 dank Memory Compression, noch mehr VMs (Virtual Machines) auf einen physischen Server zu packen. Außerdem macht VMware die Enterprise-Funktion Vmotion (Verschieben von VMs im laufenden Betrieb) der breiten Masse der Unternehmen zugänglich.

Die neue Memory Compression von Vsphere 4.1 erweitert VMwares marktführende
Memory-Overcommit-Technik und ermöglicht es laut VMware, bis zu 25 Prozent mehr VMs auf einen
Server zu packen. Die Speicherkompression werde in Fällen, in denen der Server bislang Speicher auf
die Festplatte auslagern musste, automatisch zugeschaltet, um gleichbleibend hohe Performance zu
sichern. VMware verspricht sich davon insbesondere, dass Anwender nun ihre vorhandene Hardware
höher auslasten werden, da der Bedarf an einem „Performance-Puffer“ entfalle. Damit kann ein
Administrator laut VMware auf einer 4-CPU-Maschine nun statt bisher 70 bis 100 nun über 120 VMs
laufen lassen.

Die Live-Migrationsfunktionalität von Vmotion ist ein sehr nützliches Werkzeug für hohe
Verfügbarkeit bei Wartungs-, Energiespar- sowie Recovery-Szenarien, zudem liefert sie die Basis für
dynamische Cloud-Infrastrukturen. VMware macht sie nun auch für die Vsphere-Versionen Essentials
Plus sowie Standard verfügbar. Damit können jetzt auch kleinere Unternehmen, die nur wenige (mit
Essentials Plus maximal drei) physische Hosts betreiben, VMs dynamisch zwischen diesen Hosts
verschieben.

Die Migrationen virtueller Maschinen erfolgt dabei laut VMware fünfmal so schnell wie früher.
Außerdem lassen sich nun bis zu acht gleichzeitige Vmotion-Vorgänge pro Quelle durchführen statt
der bisher maximal zwei parallelen Migrationen. Damit könne Vmotion nun einen 10GbE-Link voll
ausnutzen.

Vsphere 4.1 bringt außerdem neue Funktionen mit, um Storage- und Netzwerkressourcen dynamisch
nach Priorität zuzuweisen. Damit erweitert VMware die Funktionalität seines Distributed Resource
Schedulers (DRS) zumindest in Teilen auf die Bereiche Netzwerk und Storage-I/O. Es lasse sich
detailliert steuern, welche Anwendungen in welchem Maße Server-, aber auch Storage- und
Netzwerkleistung beanspruchen dürfen. Die Ressourcenzuteilung (Allokation) erfolge dann
automatisch. Durch neue Storage-APIs für die Integration von Arrays vertiefe Vsphere 4.1 zudem die
Integration in die Storage-Lösungen von Partnerunternehmen.

Mit Vcenter lassen sich nun laut VMware-Angaben doppelt so große Ressourcen-Pools verwalten wie
bisher. Außerdem könne ein einzelner VMware-Vcenter-Server nun bis zu 15.000 VMs managen, also
dreimal so viele wie bisher.

Ebenfalls sehr interessant: Ab 1. September lizenziert VMware seine Management-Tools der
Vcenter-Familie nicht mehr pro CPU, sondern pro VM. Denn das Grundprinzip des dynamischen Cloud
Computings, bei dem die physische Hardware immer mehr aus dem Blick gerät, führe eine Lizenzierung
pro CPU oder Core ad absurdum, wie VMware mit Seitenblick auf Konkurrenten wie Microsoft betont.
Deshalb entkopple VMware nun die Lizenzierung seiner Administrationswerkzeuge von der Hardware. In
den allermeisten Fällen sei damit aber, so VMware, keinerlei Preiserhöhung verbunden, es gehe
lediglich um die Umstellung des Lizenzmodells. Die Umstellung betrifft ausschließlich die
Vcenter-Lösungen.

Auf der Basis von EMCs Ionix-Tools erweitert VMware außerdem die Management-Plattform Vcenter um
zwei zusätzliche Verwaltungslösungen: Vcenter Configuration Manager (vormals EMC Ionix Application
Stack Manager und EMC Ionix Server Configuration Manager) dient der Policy-basierten,
automatisierten Steuerung von Konfigurationen und soll helfen, durch manuelle Verwaltung
entstehende Fehler zu vermeiden. Vcenter Application Discovery Manager (vormals EMC Ionix
Application Discovery Manager) wiederum zielt auf das Mapping von Applikationsabhängigkeiten ab, um
den RZ-Betrieb ebenso zu optimieren wie Migrationsprojekte.

Weitere Informationen gibt es unter
www.vmware.com.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner


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