Neue VI3 zielt auf den Mittelstand

Vmware will Führungsposition schnell ausbauen

10. Oktober 2007, 22:57 Uhr |

Vmware will seinen Marktvorsprung so schnell und so weit wie möglich ausbauen, bevor Microsoft mit seiner Vitualisierung als Teil des Windows Servers 2008 in den Markt eintritt. So wurden jetzt bereits Teile der neuen Virtual Infrastructure 3 (VI3) veröffentlicht, die insgesamt erst zum Jahresende auf den Markt kommen wird. Dort enthalten ist die neue Version von Vmware ESX Server 3.5 und Virtual Center 2.5. Damit lässt sich die gesamte IT-Landschaft durch weit reichende Automation wesentlich besser managen, und auch die Performance für unternehmenskritische Anwendungen soll ansteigen.

Ein weiterer Teil ist eine Storage-Version von Vmotion, das die bisherigen Probleme beim Migrieren von Daten zwischen Storage-Arrays beseitigen soll. Bislang mussten die virtuellen Systeme oftmals neu gebootet werden, nachdem die Daten verschoben wurden. Mit Storage Vmotion soll das Problem nicht mehr bestehen. Damit steigt Vmware auch in den zunehmend wichtigen Trend der Storage-Virtualisierung ein, die immer mehr mit der Servervirtualisierung verschmilzt.

VI3 wird auch eine neue Preisstruktur bringen, mit der Vmware vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ansprechen will. Gemäß einer Untersuchung des Bostoner Analystenhauses Yankee Group wird sich der Virtualisierungsmarkt bei Unternehmen mit weniger als 100 Servern oder 1000 Mitarbeitern innerhalb der nächsten zwei Jahre verdoppeln. "Vmware versucht jetzt so schnell wie möglich in allen Märkten einen Fuß in die Tür zu bekommen," so Analyst Gery Chen.

Diese Eile ist nötig, denn nahezu alle Experten sehen schwere Zeiten auf Vmware zukommen, sobald Microsoft mit einer vergleichsweise kompletten Virtualisierungslösung auf den Markt kommt: "Noch dominiert Vmware den Markt für Virtualisierung und ist praktisch ein Synonym dafür geworden, doch das wird sich schlagartig ändern, wenn Microsoft Viridian auf den Markt bringt," prophezeit Gartner-Analyst Thomas Bittman. Doch er gesteht ein, dass Vmware einen sechsjährigen Vorsprung hat, der nicht so schnell aufzuholen ist. Vor allem bedarf es dazu eines stabilen Produkts vom ersten Tag an. "Sollten sich bei Microsoft Systemschwächen herumsprechen, wird der Markt bei Vmware bleiben, und es kann lange dauern, bis die Kunden bereit sind, erneut Microsoft auszuprobieren," so seine Einschätzung der Microsoft-Chancen.

Einige Finanzanalysten schätzen die Microsoft-Bedrohung weitaus geringer ein: "Vmware wird der führende Anbieter von Virtualisierungstechnik bleiben, selbst wenn Microsoft als Konkurrent auftritt," meint beispielsweise John DiFucci, Analyst bei Bear-Stearns.

CZ/Harald Weiss/wg


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+