»Kein Untergang der WLAN-Welt«

Warnung vor »Hysterie« um WLAN-Sicherheitslücke

17. Oktober 2017, 15:32 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Keine massenhaften Attacken zu erwarten

Prof. Michael Waidner vom Fraunhofer-Institut SIT (Security in Information Technology) in Darmstadt sagte, die WLAN-Sicherheitslücke sei durchaus ernst zu nehmen. Allerdings könne damit keine massenhaften Attacken gestartet werden, da die Angreifer sich in der Nähe des WLANs aufhalten müssten. »Ich denke, dass man die Lücke auch relativ einfach schließen kann und bin optimistisch, dass die Hersteller auch schnell reagieren werden.« Die Warnung des BSI nannte Waidner »völlig okay«, da man schon die Anwender darauf hinweisen sollte, dass sie ihr mit WPA2 geschütztes WLAN zunächst so behandeln müsse wie ein offenes WLAN im Café oder am Flughafen.

»Man sollte in einem öffentlichen WLAN gewisse Dinge nicht tun«, betonte Waidner. Der Forscher verwies aber auch darauf, dass quasi alle Banken beim Online-Banking eine zweite Verschlüsselungsschicht verwenden. Wenn das richtig aufgesetzt sei, könne man auch in einem öffentlichen WLAN Homebanking machen. Die Anwender sollten sich bewusst darüber sein, das derzeit im heimischen WLAN der Grundschutz, von dem man sonst ausgehe, nicht vorhanden sei.

Inzwischen stopften erste Anbieter von Geräten und Software die Schwachstelle. Mehrere Spezialisten für Netzwerk-Technik wie Cisco, Intel, Netgear und Aruba veröffentlichten entsprechende Sicherheits-Updates. Bei Microsoft wurde die Sicherheitslücke bereits in den frisch veröffentlichten Software-Aktualisierungen berücksichtigt. Apple schloss die Lücke in den aktuellen Beta-Versionen seiner Betriebssysteme, die demnächst für alle verfügbar sein sollten. Ob die »Patches« auch für ältere Versionen der Betriebssysteme kommen werden, ist bislang unklar. Experten gehen insbesondere beim Google-Betriebssystem Android davon aus, dass etliche Gerätehersteller nur mit großer zeitlicher Verzögerung oder gar nicht ein Update liefern werden.


  1. Warnung vor »Hysterie« um WLAN-Sicherheitslücke
  2. BSI riet zu Verzicht auf Online-Banking
  3. Keine massenhaften Attacken zu erwarten

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