Der langjährige Thin-Client-Marktführer hat eine strategische Erweiterung seines Portfolios inklusive neuer Hard- und Software vorgestellt. Ziel ist es, TCs künftig nicht mehr nur als PC-Ersatz für Mitarbeiter mit einfachen Erfassungstätigkeiten ("Task Workers") zu positionieren: Thin Clients sollen auch für den gehobenen Office-Einsatz (für "Knowledge Workers") attraktiv werden.
Zu von Wyse-CEO Tarkan Maner und Chief Marketing Officer Jeff McNaught vorgestellten Neuerungen
zählen eine Streaming-Lösung für Flash-lose TCs ("Zero Clients"), eine Software für die
Client-gestützte Beschleunigung der Multimediadarstellung, Managementintegration, Thin (also
festplattenlose) Notebooks sowie eine neue Desktop-Gerätefamilie.
WSM (Wyse Streaming Manager), Wyses Lösung für die automatisierte Echtzeit-Provisionierung von
Softwarekomponenten, überträgt Betriebssystem- und Anwendungsbausteine auf festplatten- und
Flash-lose TCs. Dabei nutzt WSM das Active Directory zur Bestimmung der Rolle des Anwenders, für
den Zugriff von Zweigstellen aus gibt es eine WAN-Beschleunigungskomponente. WSM kann laut Wyse
Anwendungen auf diversen Betriebssystemen dynamisch bereitstellen, so auf Windows XP Embedded,
Windows 2000 Professional und XP Professional. Die Unterstützung weiterer Betriebssysteme –
insbesondere von Linux – ist in Planung. Der Ansatz ähnelt dem, was Microsoft auf PC-Seite mit
Softgrid bietet.
Der entscheidende Schritt über das bekannte TC-Computing hinaus ist die völlige Unabhängigkeit
von lokal vorgehaltener Software wie einem Client-Betriebssystem : Die IT-Abteilung muss nun laut
Wyse-CMO McNaught nicht mehr zahlreiche OS- oder Applikations-Images auf Servern und Clients
unterhalten, sondern pflegt und aktualisiert ein zentrales Software-Image, das WSM nach Bedarf –
auch via Multicasting – ausbringt. Ein Lizenzserver blockt Zugriffsversuche jenseits der gültigen
Nutzerzahl ab. Neben automatischer Provisionierung und vereinfachtem Patch- und Security-Management
hebt McNaught hervor, dass durch den kompletten Wegfall von Speicher auf dem Client auch
Gerätemanagementsoftware überflüssig werde.
Wyse unterstützt damit drei Varianten des TC-Computings: das klassische Server- based Computing
(SBC) mit Citrix Presentation Server, Vmwares Virtual Desktop Infrastructure (VDI) sowie die
hauseigene Zero-Client-Variante. Als besonders nützlich könnte sich letztere in mobilen Szenarien
erweisen, da der Verlust, Diebstahl oder Ausfall des Clients durch schlichten Hardwareersatz zu
beheben ist.
Eine weitere sehr interessante Neuerung ist Wyse TCX Multimedia: Die Lösung erweitert SBC und
Desktop-Virtualisierung um eine optimierte Grafikdarstellung, wie sie laut Wyse bislang nur vom
klassischen Fat Client (PC) her vertraut ist: Die Zusatzsoftware zum Citrix Presentation Server und
Desktop Server (Citrix‘ Streaming-Lösung), Microsoft Terminal Services oder Vmwares VDI überlässt
das Rendering der Multimediadarstellung dem Wyse-TC. Dies erlaube die Darstellung von
Multimediainhalten in hoher Qualität sogar auf einem TC mit 800-MHz-CPU. TCX unterstützt laut
McNaught auch einen Dual-Display-Modus. In Kürze sollen weitere TCX-Lösungen folgen. Laut McNaught
ebnen diese Neuerungen den Weg zu einem wesentlich umfassenderen, vielfältigeren Einsatz, als vom
bisherigen TC-Computing bekannt: "Lediglich Power User werden auf absehbare Zeit nicht als Anwender
von Thin Clients oder Zero Clients in Frage kommen," so Wyses Chefmarketier zuversichtlich.
Mehr Flexibilität zeigt Wyse nun auch beim Management: Der Wyse Device Manager (WDM) bietet
jetzt In- tegrationsmöglichkeiten in Microsoft SMS, Altiris Deployment Server, die Citrix
Management Console, CA Unicenter und IBM Tivoli. Dies ist ein nützlicher Schritt weg von der
TC-marktüblichen Fixierung auf proprietäre Tools. Auch hardwareseitig wird Wyse flexibler: Mit dem
X90 und dem X90e schließt Wyse zu Konkurrenten wie Neoware und und bietet nun ebenfalls Thin
Notebooks an. Das Feature-reiche XPe-Gerät wiegt 1,76 Kilogramm. Der X90e bietet einen
Smart-Card-Slot und Access-Managementsoftware.