Die unterschiedlichen IT-Systeme kommen in aller Regel mit eigenen Monitoring-Tools. Dies führt häufig zu einer Flut an Bildschirmen und Fenstern. Isymon von Impulsus ist ein Werkzeug, das durch integrierte Schnittstellen eine Vielzahl von Systemen unter einen Hut bringt.
Monitoring-Schnittstellen ermöglichen die Überwachung der Softwaresysteme. Dies gilt sowohl für
Betriebssysteme als auch für Datenbanken und applikationsnahe Programme. Diese Schnittstellen und
Konsolen sind jedoch spezifisch für das jeweilige Produkt. Die Krux für den Administrator besteht
nun darin, dass er im Tagesgeschäft diese Vielzahl der Konsolen parallel überwachen muss. Um dies
zu umgehen, bieten die große Anbieter wie BMC, CA, HP und IBM zentrale Monitoring-Suiten, doch
diese sind bekanntlich teuer und sehr aufwändig in der Implementierung. Weitaus einfacher und
kostengünstiger will Impulsus dieses Ziel mit Isymon erreichen. Das Tool stellt eine zentrale
Überwachungskonsole für eine Vielzahl von Servern und Applikationen dar. Hierzu verwendet es
Log-Dateien, Event-Logs, Monitoring-APIs, die Inhalte von Verzeichnissen und Dateien sowie eigene
Skripte als Datenquellen. Es überwacht, filtert und korreliert die gesammelten Ergebnisse. Beim
Erreichen von Schwellwerten oder einstellbaren Bedingungen alarmiert es den Administrator. Dies
erfolgt über unterschiedliche Wege: SMS, SNMP, E-Mail oder HP-OPC-Messages.
Die Architektur des Werkzeugs fußt auf den gängigen Konzepten: Ein zentraler Server sammelt
Informationen von Agenten, die sich auf den Zielsystem befinden, und wertet diese Daten aus. Die
Kommunikation zwischen dem Server und seinen Agenten erfolgt via RPC (Remote Procedure Call) und
lässt sich durch ein Passwort schützen. Auf allen zu überwachenden Systemen ist folglich die
Software zu installieren – eine zentrale Verteilung gibt es nicht. Dies ist aber beim Monitoring
von Serversystemen nicht unbedingt ein Manko. Der Konfiguration der Agenten dienen XML-Dateien. Das
Tool ist in Java erstellt. Es läuft damit unter Windows, Linux und allen weiteren Java-fähigen
Betriebssystemen.
Um dem Gebrauch unlizenzierter Software vorzubeugen, hat der Hersteller gleich mehrere Hürden
errichtet. So sind beim Installieren der Software eine Organisationsbezeichnung und eine
Seriennummer einzugeben. Damit aber nicht genug: Die nach dem eigentlichen Set-up angestoßene
Konfiguration verlangt zudem die Bereitstellung einer Lizenzdatei, die ebenfalls vom Hersteller zu
beziehen ist.
Die Installationroutine unterscheidet nach den Modulen für den Isymon-Server, die Agenten, eine
Single-Installation, einen ISD-Client sowie die Dokumentation. Die Single-Installation packt den
Agenten und den Konfigurator auf ein System. Der ISD-Client erlaubt ein Update der Agenten auf den
überwachten Systemen von der zentralen Managementkonsole aus. Das entsprechende Handbuch
(Quickstart) zeigt sehr detailliert alle Schritte mit Masken. Laut Angaben des Herstellers wurde
mittlerweile auch eine kurze Erläuterung der Architektur aufgenommen, die wir im Test noch
vermissten.
Im Test haben wir den Isymon-Server und den Agenten auf dem gleichen Gerät installiert. In
verteilten Umgebungen ist der Agent auf jedem zu überwachenden Server einzurichten. Der Server
stellt die Konfigurationsänderungen immer durch Push- oder Pull-Synchronisation bereit. Das Setup
bietet ferner an, die ausführbaren Code-Module wie den Server, den Agenten und den ISD entweder als
Autostart-Icons zu hinterlegen oder als Dienst im Betriebssystem zu verankern. Wir entschieden uns
für Letzteres.
Die weitere Konfiguration des Systems erfolgt mittels Konfigurator, unterstützt durch einen
Wizard. Hier sind zuerst die Benachrichtigungswege einzurichten, über der der Administrator die
ebenfalls zu konfigurierenden Meldungen erhalten soll. Für die Ereignisse kann der Admin die Wege
separat wählen und zuordnen.
Wir entschieden uns im Test für eine Benachrichtigung via E-Mail. Der Versand lief im Test
problemlos und flott. Bei Bedarf lassen sich Authentifizierungskennungen und Passwörter
hinterlegen.
Eine Vielzahl an Optionen erlaubt eine Anpassung des Werkzeugs an die eigenen Anforderungen. Die
Grundlage stellt immer ein Konfigurationssatz dar. Er umschreibt, was wie zu überwachen ist. Dies
können die Werte des Performance-Monitors eines Windows-Betriebssystems, Antwortzeiten oder freie
Kapazitäten sein.
Die Anzahl der überwachten Produkte ist beachtlich und zeigt auch, dass der Hersteller sich an
der Praxis orientiert. Sie umfasst Messgrößen von Win-dows, ferner die der Datenbanksysteme von
Microsoft, Sybase, IBM (DB2, Informix), MySQL und Oracle. Ein SQL-Monitor erlaubt ferner die freie
Definition eines SQL-Statements und die Auswertung des Ergebnisses. Im Konfigurator lässt sich so
beispielsweise festgelegen, dass bei einem Datenbankserver die Reaktionszeiten oder die Größe der
Tabelle zu prüfen ist, bei einem Fileserver hingegen mag der freie Speicherplatz interessieren. Die
gesamte Konfiguration wird per "Synchronise" auf die Agenten verteilt.
Im Test überwachten wir einen Dateiserver und seine Speicherkapazität. Dies funktionierte wie
beschrieben, im E-Mail-System finden sich dann die Hinweise über die Speicherauslastung. Die
Inhalte der Meldungen, die Schwellwerte und Frequenz erlaubten es nun, aus der Vielzahl der
Ereignisse die relevanten herauszufiltern und den Administrator über den gewünschten Kanal zu
informieren, was im Test auch korrekt ablief. Die direkte Kooperation mit weiteren
Systemmanagementwerkzeugen ist derzeit nur mit HP Openview möglich. Mittels SNMP allerdings kann
auch eine Kooperation mit anderen Werkzeugen für das Systemmanagement erfolgen. Angeboten wird
Impulsus Isymon zu einem Preis von 369 Euro pro Server.
Das Fazit fällt positiv aus: Isymon ist ein leistungsfähiges Tool, das die Ereignisse
unterschiedlicher IT-Systeme zusammenführt, bewertet und im Bedarfsfall den Administrator oder den
Helpdesk informiert. Es hilft somit dabei, die im Alltag allzu oft vorherrschende Flut
individueller Systeminformationen und Warnmeldungen einzudämmen.
Info: Impulsus Tel.: 0711/5910059 Web: www.impulsus.de