Zum Inhalt springen
Arques kauft von Otto Broadline-Distributor

Actebis auf dem Weg zur Börse

Actebis wird verkauft. Statt der Otto-Gruppe, hat künftig die Beteiligungsgesellschaft Arques das Sagen. Für die Actebis-Mitarbeiter sind damit vier Jahre Unsicherheit beendet. Jetzt stehen Kosteneffizienz und Produktivität auf dem Prüfstand.

Autor:Redaktion connect-professional • 31.7.2007 • ca. 1:35 Min

Der Verkauf des Distributors Actebis an die Beteiligungsgesellschaft Arques (CRN-Online 24. und 26. Juli) wurde von den Mitarbeitern überwiegend als »befreiend« bezeichnet. Schließlich sucht die Otto- Gruppe seit rund vier Jahren nach einem Abnehmer der B-to-BGroßhandelssparte. Die einst 13 Gesellschaften sind nach und nach von anderen Distributoren oder Beteiligungsgesellschaften übernommen worden. Zuletzt die Actebis- Gesellschaften und Niederlassungen in Polen, Tschechien, Slowakei, Dänemark, Norwegen, Schweden, die zu 80 Prozent an den polnischen Investor MCI übertragen wurden. 20 Prozent hält noch die Actebis-Holding. Sie wird künftig direkt von Otto in Hamburg die Reste verwalten. Dazu gehört neben Spanien noch die Veräußerung der Actebis Schweiz.

»Wir sind jetzt froh über die klare Situation«, beschreibt Klaus Hellmich, Finanzchef der Actebis-Holding, im Gespräch mit Computer Reseller News die Gefühlslage in Soest. Und Dirk Hauke, CEO der Actebis-Holding, erklärt: »Die Otto- Gruppe wollte immer einen Partner finden, der alle Interessengruppen berücksichtigt. Das ist mit Arques gelungen.« Etwa vier Monate haben die Verhandlungen mit der Beteiligungsgesellschaft gedauert. Jetzt könne man, so Finanzchef Hellmich, voller Erwartungen in die Zukunft sehen. Mit dieser Äußerung trifft er auch die Gefühlslage der meisten Mitarbeiter.

110 Millionen Euro, einschließlich der Immobilien in Soest, Wünnenberg und Österreich, hat Arques für die vier Gesellschaften in Deutschland, Frankreich, Österreich und den Niederlanden gezahlt. Diese Investition muss sich, daran lässt auch der neue Eigentümer keine Zweifel aufkommen, bald rentieren. Darum werden, sobald die Kartellbehörde dem Verkauf zugestimmt hat, sicherlich Kosteneffizienz und Produktivität auf den Prüfstand gestellt. Zugleich plant Arques den Börsengang mit Actebis. Wann, darüber gibt es zurzeit keine Aussagen. Aber es darf davon ausgegangen werden, dass dies wohl innerhalb der nächsten sechs Monate geschehen wird. Denn bei der Kostensituation der Distribution und einer geschätzten Umsatzrendite von etwa einem Prozent muss frisches Geld in das Unternehmen fließen – auch um die Banken bei Laune zu halten.

Für die Mitarbeiter jedenfalls soll sich vorläufig nichts ändern. Ebenso werden die Holding-Mitarbeiter und das Holding-Management in die Actebis-Peacock übernommen. Bärbel Schmidt, zugleich auch Geschäftsführerin von Actebis-Peacock, hat ebenso wie Klaus Hellmich dem zugestimmt. Ihre neuen Gesprächspartner bei Arques sind Martin Zöllner, Vorstand Operations und der Vicepresident Operations, Ulli Seibel. Seibel ist überzeugt, dass Actebis ein hohes Gewinnpotenzial verspreche.