AWS kann jetzt auch IoT
Nach einer zweimonatigen Betaphase hat Amazon seinen Cloud-Dienst für das Internet of Things verfügbar gemacht. Die Plattform verwaltet die Daten von vernetzten Geräten und Sensoren und ermöglicht die Interaktion der Devices untereinander sowie mit Cloud-Applikationen.

»Amazon Web Services IoT« hat die Betaphase verlassen und ist nun allgemein verfügbar. Den Cloud-Dienst für das Internet of Things hat Amazon erstmals auf der AWS-Entwicklerkonferenz »re:invent 2015« Anfang Oktober präsentiert. Die Plattform erlaubt es den vernetzten Geräten – unabhängig vom verwendeten Protokoll –, mit Cloud-Applikationen und anderen Geräten zu interagieren. Entwickler haben dadurch die Möglichkeit, die Daten der Geräte und Sensoren auszuwerten und die vernetzten Devices anzusteuern. Bei AWS IoT integriert Amazon auch andere eigene Dienste, wie »DynamoDB«, »Kinesis«, »Machine Learning« oder »Lambda«.
AWS IoT setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: »Thing Shadows« kümmern sich um die Darstellung der Infrastruktur. Jedes vernetzte Device wird dabei mit seinem jeweiligen Status getrackt – auch wenn sie für eine bestimmte Zeit keine Verbindung haben sollten. Die »Thing Registry« weist jedem vernetzten Geräte eine klare Identität sowie beschreibende Metadaten wie Attribute und Kapazitäten zu. Das soll Anwendern bei der Verwaltung ihrer IoT-Umgebung helfen. Die »Rules Engine« legt die Richtlinien für die Datenströme fest und leitet sie an die entsprechenden Cloud-Dienste weiter. Das Routing wird dabei vom Inhalt individueller Meldungen und ihrem Kontext bestimmt. Bei der Kommunikation seiner Dienste setzt Amazon auf die Protokolle »MQTT« und »HTTP 1.1«.
Alle IoT-Ressourcen können über die webbasierte »Management Console« abgerufen und verwaltet werden. Der programmatische Zugriff auf AWS IoT ist dabei über »AWS CLI« und »AWS SDK« verfügbar. Über das »AWS IoT Device SDK« werden die Geräte, Sensoren oder Apps miteinander verbunden. Darüber hinaus liefert es weitere Funktionen, die sicherstellen sollen, dass das Device mit dem von AWS IoT bereitgestellten Device Gateway und dem Schattengerät zusammenarbeiten kann.
Innerhalb der Betaphase fügte Amazon noch Funktionen wie eine IPv6-Unterstützung für das Device-Gateway und »AWS Mobile SDK« für die Entwicklung von Apps für iOS hinzu. Eine Unterstützung für Android soll demnächst noch folgen.
Für den Start bietet Amazon einige AWS IoT-Starterkits. Sie umfassen Microcontroller-Entwicklungsplatinen, -Sensoren und -Aktuatoren, das Device SDK sowie einen Leitfaden. Anwender, die bereits über eine Hardwareplatine verfügen, können sich das SDK sowie entsprechende Beispiele herunterladen.