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Doppelt hält besser

Doppelt hält besser Outsourcing-Vereinbarungen und -Beziehungen laufen häufig schlechter als geplant, weil sich unbemerkt Mängel in die Konzepte eingeschlichen haben. Ein doppelter Blick nach dem ­­­Vier-Augen-Prinzip hilft, Schwierigkeiten samt wirtschaftlicher Spätfolgen zu vermeiden.

Autor:Markus Bereszewski • 1.11.2007 • ca. 1:00 Min

So sehr die Outsourcing-Konjunktur schon seit Jahren zu den Wachstumstreibern im IT-Markt gehört, so wenig will die kritische Begleitmusik verstummen. Sie hat aber einen gänzlich anderen Klang als noch in den neunziger Jahren, als sich bei Teilen der Entscheider grundsätzliche Widerstände gegen den Outsourcing-Gedanken formierten. Vielmehr resultieren die Misstöne heutzutage aus der konkreten Praxis dieser Projekte, weshalb viele Unternehmen heute bei einer erneuten Outsourcing-Entscheidung mehr Sorgfalt an den Tag legen würden. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Erhebung. Danach urteilt etwa ein Viertel der über 200 befragten Anwender, dass sie ihre seinerzeitige Auslagerungsstrategie aus heutiger Sicht in »sehr wesentlichen« Zügen anders gestalten würden. Für weitere 38 Prozent gilt diese Einschätzung teilweise, während lediglich zwei von fünf Firmen mit ihrer ursprünglichen Entscheidung weitgehend zufrieden sind. Die Ursachen dieses selbstkritischen Rückblicks sind vielfältig und vor allem durch die Praxiserfahrungen geprägt. So haben sich beispielsweise für mehr als ein Drittel der Firmen die Kriterien für die Auswahl des geeigneten IT-Providers und die Methodik des Transfers der ausgelagerten IT-Funktionen auf den Dienstleister rückblickend als nicht optimal erwiesen. Noch häufiger gab es etwa zu den vereinbarten Preismodellen (37 Prozent) kritische Stimmen, ebenso wie die praktische Umsetzbarkeit der Vertragsregelungen (40 Prozent) und allen voran die Leistungsqualität der Services (42 Prozent). Mit den Innovationseffekten sind immerhin noch 24 Prozent unzufrieden. Ebenso würde heute jedes vierte Unternehmen den Umfang und die Struktur der auf den Dienstleister übertragenen IT-Systeme anders definieren.