FSC setzt auf Grün
Mit umweltfreundlichen Computern will Fujitsu Siemens den Absatz steigern und den Verlust der Marktführerschaft abwenden. FSC-Präsident Bernd Bischoff ist zuversichtlich, dass das Joint Venture mit Fujitsu fortbestehen wird.
- FSC setzt auf Grün
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Die diesjährige Hausmesse von Fujitsu Siemens Computers (FSC) stand ganz im Zeichen von Green IT. Mit Produkten, wie dem »Green PC«, setzt der Hersteller zwar schon seit Jahren auf dieses Thema. Die IT-Branche hat umweltfreundliche Produkte aber erst jetzt entdeckt. Bei FSC hofft man, dass sich der Vorsprung in diesem Bereich auch positiv auf die Verkäufe auswirkt. Denn im Kerngeschäft mit PCs und Notebooks verliert der Hersteller Marktanteile an die schneller wachsenden Konkurrenten Hewlett- Packard und Acer. Derzeit liegt FSC laut dem Marktforschungsinstitut Gartner in Deutschland nur noch mit einem Anteil von 14,8 Prozent auf Platz eins.
Auch die Halbzeitbilanz fällt eher verhalten aus. FSC konnte im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2007, das im September endete, zwar den operativen Gewinn steigern. Der Umsatz war dagegen leicht rückläufig (CRN berichtete in Ausgabe 44/2007). »Das erste Halbjahr war schlecht«, bestätigte Präsident Bernd Bischoff auf der Hausmesse Visit: »Wir erwarten aber, dass das zweite Halbjahr besser ausfällt.« Als Gründe nannte Bischoff den anhaltenden Preisverfall bei Hardware, den starken Euro, aber auch die Auslagerung eines Teils des Wartungsgeschäftes an Partner.
Erfreulich hat sich laut Bischoff der Server-Absatz entwickelt, der elf Prozent stärker zulegte als der Markt und in den wichtigsten europäischen Ländern sogar 25 Prozent. Auch das schwächelnde PCGeschäft hätte sich in einigen Bereichen erholt. Consumer Notebooks hätten europaweit 14 Prozent zugelegt. Deutlich schlechter als der ohnehin schwache Markt sei das Desktop-Geschäft gelaufen. Consumer Desktops wuchsen deutlich unterdurchschnittlich. Im Consumer- Bereich sei aber bereits eine Neuausrichtung im Gange, die sich im kommenden Jahr auszahlen soll: »Der Oktober war gut, der November wird auch gut und das erste Quartal sieht vielversprechend aus. Im nächsten Jahr wollen wir wieder wachsen.« Dass steigende Absatzzahlen nicht gleich steigende Gewinne bedeuten, sieht Bischoff realistisch: »Im Consumer Business kann man derzeit froh sein,wennmankein Geld verliert.«
Wenn der Umsatzrückgang anhält und FSC womöglich die Marktführerschaft in Deutschland verliert, könnten Spekulationen schnell wahr werden, dass der Siemens-Mutterkonzern FSC loswerden will. Auch der Vertrag über die Zusammenarbeit mit Fujitsu ist bis 2009 terminiert. Auf der Visit zeigte sich Bischoff jedoch zuversichtlich, dass beide Anteilseigner an dem Joint Venture festhalten würden: »Ich habe weder von Siemens, noch von Fujitsu gehört, dass sie aussteigen wollen.«
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