Zum Inhalt springen
Due Diligence bei Unternehmensfusionen

IT bleibt häufig außen vor

Anorganisches Wachstum ist häufig ein wesentlicher Bestandteil von Unternehmensstrategien – gerade in Krisenzeiten. Doch die erhofften Synergien nach Zusammenschlüssen bleiben oft aus. Ein Grund: Die Due-Diligence-Analysen betrachten die IT häufig nur am Rande.

Autor:Markus Bereszewski • 7.7.2010 • ca. 1:20 Min

Nur wer richtig misst kann auch Kosten sparen

Gut positionierte Unternehmen schlucken von der Wirtschaftskrise gebeutelte Firmen, wieder andere fusionieren und stärken dadurch ihre Marktposition. Übernahmen und Zusammenschlüsse sind hoch riskant und stellen insbesondere das kaufende Unternehmen vor juristische, finanzielle und technische Herausforderungen. Dabei erkennen die Investoren häufig zu spät, dass sich die erhofften Synergieeffekte nicht einstellen. Denn die vorab durchgeführten Analysen bewerten die Situation im Zielunternehmen häufig unzureichend, da sie wichtige Unternehmensbereiche nur oberflächlich untersuchen. Dazu zählt häufig auch die IT. Wie die Erfahrung zeigt, wird sie in der Regel nur als notwendiges Beiwerk betrachtet. Dies ist ein fataler Fehler – stellt die IT, gemessen am Unternehmenswert, doch fast immer einen wesentlichen Kosten- und Risikofaktor dar. Werden Wert, Struktur und Integrationsfähigkeit der IT nicht genau durchleuchtet, kann dies den gesamten Deal in Frage stellen.

Eine IT-Due Diligence (IT-DD) ist die Aufgabe unabhängiger, vom Investor beauftragter Teams. Diese IT-DD-Experten untersuchen detailliert die IT-Landschaft im Zielunternehmen und loten Chancen und Risken der IT- und Systemintegration aus. Der Investor erhält dadurch einen guten Überblick über Wertpotenziale und Investitionsbedarfe. Kauf- oder Strategieentscheidungen können davon abhängig gemacht werden. Dies macht jedoch nur Sinn, wenn die Analyseergebnisse schnell vorliegen. Denn in der Regel laufen Transaktionen unter großem Zeitdruck ab. Eine Due-Diligence-Analyse der IT muss daher strukturiert, standardisiert sowie möglichst toolgestützt erfolgen. Schon während der Verhandlungsgespräche lassen sich durch sorgfältiges Analysieren, Prüfen und Bewerten Stärken und Schwächen der IT-Landschaft aufdecken. Unternehmen können dadurch bereits zu diesem frühen Zeitpunkt abschätzen, welcher Aufwand für den operativen IT-Betrieb anfällt und das Risiko des Ausfalls geschäftskritischer Prozesse minimieren. Hinsichtlich der bevorstehenden Integration der bestehenden IT-Landschaften miteinander identifiziert die IT-DD zudem Synergien bei Leistungen und Kosten. Neben Standardisierung und Schnelligkeit stellt die ganzheitliche Analyse der IT den zweiten wichtigen Erfolgsfaktor von IT-DD dar. Sie muss von der Strategie bis hin zum operativen Betrieb alle Ebenen umfassen.