Zum Inhalt springen
Due Diligence bei Unternehmensfusionen

In vier Schritten zum Erfolg

Autor:Markus Bereszewski • 7.7.2010 • ca. 1:20 Min

Ein Vorgehen in vier Schritten hat sich bei der Durchführung einer IT-DD bewährt: Es reicht von der Definition des Untersuchungsumfangs (Scoping) und der Vorbereitung der Informationsbeschaffung über Datenaufnahme, Evaluation von Chancen und Risiken bis zur finalen Bewertung. Der erste Schritt des Scopings dient zum einen der Markt- und Wettbewerbsanalyse. Zum anderen wird der Aufgabenumfang ermittelt und definiert, den es bei der Übernahme in Bezug auf einzelne IT-Komponenten einzuplanen und zu bewältigen gilt. Für die Fusion kritische Komponenten bedürfen dabei einer besonders detaillierten Untersuchung. Andere, etwa redundante Komponenten, werden als überflüssig eingestuft. Soll eine derartige Priorisierung erfolgreich sein, müssen die IT-DD-Analysten über eine lange Erfahrung und profundes Know-how verfügen. Nur sie können den Fokus auf die entscheidenden Punkte setzen, mit deren Hilfe sie möglichst rasch ein IT-Gesamtbild erzeugen.

Aufbauend auf den Ergebnissen des Scopings und der Vorbereitung der Informationsbeschaffung folgt die Datenaufnahme. Je nach Struktur der zu übernehmenden IT bieten sich zwei Vorgehensweisen an: zum einen die aktive Bestandsaufnahme der IT direkt vor Ort im Zielunternehmen, zum anderen auf Basis ausgewählter Informationen, die der Übernahmekandidat in der Regel in einem sogenannten „Data Room“ zur Verfügung stellt. In diesem Fall erhalten die IT-DD-Teams Zugang zu Räumlichkeiten des Zielunternehmens, wo sie sich jene Unternehmensdokumente herunterladen können, die sie für die Analyse benötigen. Im Gegensatz zum Data-Room-Verfahren hat die Bestandsaufnahme vor Ort den Vorteil des persönlichen Kontakts, stellt jedoch für die IT-Mitarbeiter im Zielunternehmen eine hohe operative Belastung dar – insbesondere wenn mehrere Kaufinteressenten im Vorfeld der Transaktion IT-DD-Teams beauftragen und in das Zielunternehmen schicken. Immer wieder andere Analysten befragen dann zumeist an unterschiedlichen Terminen die verantwortlichen Ansprechpartner zu den immer gleichen Themen. Wer derartige Störungen des laufenden Betriebs vermeiden und dennoch möglichst detaillierte Information erhalten will, greift in der Regel auf eine Mischform aus Vor-Ort- und Data Room-Analyse zurück.