Zum Inhalt springen

Itelligence setzt auf eigene Stärke

Wöchentlich könnte Herbert Vogel ein Systemhaus kaufen. Braucht er aber nicht. Während der SAP-Wettbewerb fleißig zukauft, will der Chef von Itelligence keine Zeit mit mühsamer Due Diligence verschwenden. Die investiert er lieber in das eigene Unternehmen – mit einer guten Aussicht auf die steigende Rendite.

Autor:Martin Fryba • 2.2.2007 • ca. 1:25 Min

Fußball-Fan Vogel: Beobachtet wöchentlich Arminia Bielefeld und - weniger leidenschaftlich - zum Verkauf stehende SAP-Systemhäuser

Auch oder gerade wegen des guten Jahresabschlusses 2006 sieht Itelligence-Chef Herbert Vogel keinen Grund, von seiner Wachstumsstrategie abzurücken. Der SAP-Dienstlleister ist international gut aufgestellt, so gut wie kein anderes mittelständisches IT-Haus, meint Vogel. »Wir wollen organisch weiter wachsen und arbeiten daran, unsere Produktivität zu erhöhen«. Fast wöchentlich, sagt Vogel im Gespräch mit Computer Reseller News bekomme er Angebote von anderen SAP-Häusern, die zum Verkauf stehen. Darunter sind kleine Firmen, aber auch Unternehmen bis zu 200 Mitarbeitern, oft Inhaber geführt, die mit einem Verkauf die Nachfolge sicherstellen wollen. Es kommt nicht von ungefähr, dass die M&A-Berater bei Vogel anklopfen.

Mit einem Jahresumsatz von 163,8 Millionen Euro, ein Plus von 17,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, hat Itelligence die obere Zielmarke von 160 Millionen Euro deutlich übertroffen. Immer besser entwickelt sich das Geschäft in den USA, das mittlerweile auf einen Umsatzanteil von 27,5 Prozent kommt. Dort kletterten die Erlöse um über ein Viertel auf 45,1 Millionen Euro, und das trotz negativer Währungseffekte. Bei konstanten Devisenkursen wäre das Wachstum laut Vogel sogar »um zwei bis vier Prozent höher ausgefallen«. Ein rein amerikanisches Management kümmert sich um den Vertrieb und die Systemintegration. Lediglich den Anteil von bei Projekten lokal eingesetzten Systemhäusern will Vogel künftig reduzieren und so die Gewinnspanne für Itelligence erhöhen.

Auch in Deutschland, dort, wo sich Wettbewerber zusammenschließen oder wie unlängst der österreichische Systemintegrator S&T in den Markt drängt , verbuchte Itelligence ein ordentliches Plus von über 15 Prozent auf knapp 74 Millionen Euro.

Mit einem um 30 Prozent gestiegenen Ebit von 7,1 Millionen (Marge 4,3 Prozent) hat Itelligence seine Ertragslage deutlich verbessert. Vogel will die Produktivität weiter steigern, eine Verdopplung der Marge sei drin, ohne dass sich der CEO auf einen Zeitraum festlegen will. Als Umsatzziel für dieses Jahr nennt der Vorstand 175 Millionen bis 185 Millionen Euro sowie eine Ebit-Marge von fünf Prozent.