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Studie: »Digitale Gesellschaft in Deutschland«

Mehrheit der Deutschen sind digitale Außenseiter

Eine von TNS Infratest Studie zeigt, dass die deutsche Gesellschaft sich der Digitalisierung trotz ihrer Allgegenwärtigkeit weiterhin zu entziehen versucht. Mit 35 Prozent Totalverweigerung und 30 Prozent Gelegenheitsnutzern dominieren die »digitalen Außenseiter« das Land.

Autor:Lars Bube • 18.3.2010 • ca. 1:10 Min

Für die jüngeren Generationen ist die digitale selbstverständlich - auch wenn es mit dem technischen Verständnis oft noch hapert. (Bild: Monika Adamczyk, Fotolia.com)

In der heutigen Zeit finden private und geschäftliche Kommunikation, wirtschaftliches Handeln und auch politische Willensbildung und Meinungsäußerung zunehmend im Internet statt. Man sollte also meinen, die Digitalisierung sei inzwischen auch eine feste Größe in einer High-Tech-Nation wie Deutschland. Doch wie die Studie »Digitale Gesellschaft in Deutschland – Sechs Nutzertypen im Vergleich« von TNS Infratest im Auftrag der Initiative D21 jetzt zeigt, ist diese Annahme weit gefehlt. Im Gegenteil versperrt sich der Großteil der Deutschen sogar weitestgehend den neuen Technologien.

Demnach wurde das tatsächliche Bild der digitalen Gesellschaft bisher meist völlig falsch eingeschätzt. So wird beispielsweise oft einfach von der Anzahl der Internetanschlüsse auf eine Technikaffinität zurück geschlossen. Nachdem etwa laut dem (N)Onliner Atlas 2009 rund 70 Prozent der Deutschen theoretisch über einen Internetzugang verfügen, wird gerne davon ausgegangen, dass sich die Technik in der Breite durchgesetzt hat. Allerdings zeigt die neue Studie, dass viele Nutzer die Technik dennoch umgehen, wo es ihnen möglich ist:

Denn nur für ein Viertel der Deutschen sind die digitalen Medien tatsächlich auch fester Bestandteil des täglichen Lebens. 30 Prozent sehen sich als Gelegenheitsnutzer, für die das Internet und seine Möglichkeiten keine allzu große Rolle im Leben spielen. Die größte Gruppe stellen mit 35 Prozent die digitalen Außenseiter, die sich der digitalen Welt soweit möglich komplett verweigern. »Wir sprechen bereits seit geraumer Zeit von einer digitalen Gesellschaft, sehen aber anhand der jetzt vorliegenden Ergebnisse recht deutlich, dass in Deutschland ein Großteil noch nicht darin angekommen ist.« fasst Dr. Ulrich Hermann, Mitglied des D21-Gesamtvorstandes und Geschäftsführer der Wolters Kluwer Deutschland GmbH, angesichts dieser Ergebnisse zusammen.