Gute Chancen für Deutschland

23 Milliarden Euro Umsatzpotenzial fürs Internet der Dinge

14. November 2016, 11:00 Uhr | Elke von Rekowski
Das Internet der Dinge hat hohes Potenzial für Deutschland.

Mit dem Internet der Dinge (IoT) sollen sich sich im Jahr 2020 in Deutschland 23 Milliarden Euro umsetzen lassen. Davon geht eine aktuelle McKinsey-Studie aus. Industrie 4.0 und vernetzte Autos sind hierzulande die wichtigsten Anwendungsfelder.

Mit dem Internet der Dinge lassen sich im Jahr 2020 in Deutschland 23 Milliarden Euro umsetzen. Davon geht eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens McKinsey aus. Heute liegen die Umsätze der Informations- und Telekommunikationsbranche mit dem so genannten Internet of Things (IoT) bei jährlich unter zehn Milliarden Euro - dieses Potenzial soll sich der Studie zufolge in fünf Jahren mehr als verdoppeln. Die wichtigsten Anwendungsfelder sind der Studie zufolge die Digitalisierung der Fertigung (Industrie 4.0) mit einem Potenzial von knapp neun Milliarden Euro sowie vernetzte Fahrzeuge mit rund vier Milliarden Euro.

»Deutschland hat im Zukunftsthema Internet der Dinge eine gute Ausgangsposition«, sagt Dominik Wee, McKinsey-Partner und Autor der Studie und ergänzt: »Schon heute werden in der Industrie 4.0 immer mehr Maschinen sinnvoll vernetzt, was beispielsweise Wartungsintervalle verkürzt und Prozesse verbessert.« Auch beim vernetzten Fahrzeug sei die deutsche Industrie weltweit in der Spitzengruppe. Rückstand habe die hiesige Wirtschaft allerdings in Anwendungsfeldern wie der Digitalisierung des Gesundheitswesens oder der Vernetzung von Gebäuden als »Smart Homes«. Die Grundlagen für eine größere Verbreitung des Internets der Dinge sind nach Einschätzung des Studienautors aber gelegt. So werde bis 2020 der Preis für ein grundlegendes IoT-Modul, das Hardware ans Internet anschließt, von heute vier Euro auf ein bis zwei Euro fallen. Zudem würden weitere Rahmenbedingungen wie ein Ökosystem spezialisierter Entwickler und gesteigerte Sicherheitsanforderungen Stück für Stück gelöst.

Vorsprung durch Software

Das größte Umsatzpotenzial sieht die Studie nicht nur im Bereich IoT-Hardware oder in der Vernetzung von Geräten. Vor allem die Software, die als Plattform Anwendungen rund um das Internet der Dinge anbietet, wird zukünftig eine große Rolle spielen. »In Sachen Softwarekompetenz hat Deutschland allerdings noch Nachholbedarf«, betont Wee. Außerdem müssten noch zahlreiche regulatorische Fragen geklärt werden, zum Beispiel wem die Daten vernetzter Geräte gehören. Auch in Bezug auf die Haftung - vor allem in kritischen Bereichen wie Gesundheit oder Fahrzeuge oder auf die Sicherheits- und Vertraulichkeitsstandards gibt es nach Einschätzung der Studienautoren noch Klärungsbedarf.


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