Telekommunikationsmarkt

40 Milliarden Euro Umsatzplus möglich

13. Mai 2013, 11:03 Uhr | Folker Lück
Mögliches Umsatzplus im TK-Markt: Anbieter benötigen bessere Rahmenbedingungen. (Foto: F. Lück/tellyou)

Unter guten Rahmenbedingungen könnte der europäische Telekommunikationsmarkt jährlich zusätzliche Umsätze in Höhe von bis zu 40 Milliarden Euro erwirtschaften, prophezeit eine aktuelle Untersuchung von A.T. Kearney.

Die europäische Telekommunikationsbranche verliert derzeit an Kraft und hinkt anderen Weltregionen finanziell hinterher. Unter den richtigen Rahmenbedingungen sähe das jedoch völlig anders aus: Bis zum Jahr 2020 könnten zusätzliche Umsätze in Höhe von bis zu 40 Milliarden Euro jährlich erwirtschaftet werden.

Allerdings: Netzbetreiber benötigen für das kräftige Umsatzplus der Studie zufolge mehr Freiheit bei der Gestaltung ihrer Preise, bei der Einführung von Innovationen und der Stärkung ihrer Marktposition. Nur so könne der negative Trend umgekehrt und eine gesunde, wettbewerbsfähige Branche am Leben erhalten werden.

A.T. Kearney und die Vereinigung der Europäischen Telekom-Netzbetreiber (European Telecommunications Network Operators' Association, ETNO) haben in der gemeinsamen Studie »A Future Policy Framework for Growth« die Potenziale der europäischen Telekommunikationsbranche untersucht. Das bittere Resümee: Solange Politik und Netzbetreiber die momentanen Marktbedingungen nicht deutlich ändern, werde aus dem gesamten Telekommunikationssektor Kapital abgezogen, prognostiziert die Studie. Allerdings könnten die Netzbetreiber auch bis zu zehn Milliarden Euro jährlich einsparen, wenn sie ihre internen Strukturen optimieren und sich stärker im In- und Ausland positionieren.

Mark Page, Partner bei A.T. Kearney und leitender Autor der Studie: »Ein gesunder Telekommunikationsmarkt ist unverzichtbar für die europäische Wirtschaft. Hierzu sind umfangreiche Investitionen für den Ausbau der digitalen Netze notwendig. In jüngster Zeit haben Geldgeber aber bevorzugt in die Telekommunikation anderer Regionen investiert. Zukunftsweisende Rahmenbedingungen könnten nun wieder zu mehr Wachstum führen«.

Ohne regulatorische Änderungen und einen Wandel der Marktstruktur sieht die Branche schwierigen Zeiten entgegen. Laut Studie drohen Umsatzeinbußen von bis zu 50 Milliarden Euro im Jahr 2020. Der freie Cashflow der europäischen Telekommunikationsbranche könnte von 44 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf nur noch 23 Milliarden Euro im Jahr 2020 fallen - trotz ständiger Bemühungen der Betreiber zur Effizienzsteigerung und der Einführung neuer Dienstleistungen in den Hochgeschwindigkeitsnetzen. Dies könnte zu gravierenden Investitionskürzungen führen.


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