Schnellere Datenübertragung, höhere Bandbreite und die bessere mobile Performance eröffnen neue Möglichkeiten im Videokonferenzbereich. Die Umstellung auf 5G macht ganz neue Meeting-Erlebnisse möglich, angefangen bei Ultra-HD-Videogesprächen über holografische Konferenzfunktionen bis hin zu 360-Grad-Videos. Damit sind qualitativ hochwertige Präsentationen und Demonstrationen über Video möglich. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die passenden Endgeräte mit entsprechend hochauflösenden Bildschirmen und geringen Latenzzeiten flächendeckend verfügbar sind.
Für das 180- oder 360-Grad-Video-Erlebnis werden UCC-Anbieter in der Zukunft maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. Dazu muss ein Unternehmen im Meeting-Raum eine omnidirektionale Kamera oder ein Verbund mehrerer Kameras installieren. Dadurch entstehen Panoramaaufnahmen des Konferenzraums und die Nutzer fühlen sich noch präsenter im Geschehen als über den klassischen zweidimensionalen Kameraausschnitt der Webcam. Für mehr Präsenz sorgt etwa die
Verwendung von Head-Mounted-Displays (HMD). Durch eine einfache Kopfbewegung ändert sich für die Meeting-Teilnehmer dann ebenfalls der Bildausschnitt der 180- oder 360-Grad-Videos. Dieses Erlebnis sorgt dafür, dass sie noch realistischer mit der virtuellen Videoübertragung interagieren können. Es wirkt beinahe so, als befände sich der entfernte Kollege selbst mit im Meeting-Raum.
Durch die Nutzung von 5G-Netzwerken sind zukünftig auch Virtual-Reality- oder Augmented-Reality-Konferenzen (VR/AR) denkbar. Damit könnten beispielsweise Architekten in der Lage sein, während einer Sitzung schnell und einfach ein 3D-Rendering an einem Konferenztisch zu projizieren.
Die Zukunft der Collaboration am Arbeitsplatz ist eng mit dem 5G-Ausbau verbunden, da das 5G-Netz viele neue Möglichkeiten und ein großes Potenzial für vielfältige Anwendungen bietet. Damit Unternehmen diese wirklich nutzen können, wird es allerdings noch einige Zeit dauern, bis alle notwendigen Voraussetzungen umgesetzt sind. Die Hard- und Software der Mobilgeräte, Funkchips und Antennen müssen in der Lage sein, 5G zu nutzen. Bis Ende 2020 soll in Deutschland schon mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung 5G empfangen können. Wenn die passenden Endgeräte in den nächsten Jahren flächendeckend zur Verfügung stehen, kann die Zukunft der Videokonferenz beginnen.
Mike Sharp ist Chief Product Officer (CPO) bei LogMeIn, www.logmein.com.