Bitkom-Befragung

82.000 IT-Fachkräfte fehlen

13. Dezember 2018, 11:59 Uhr | Sabine Narloch
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Die Zahl offener IT-Stellen ist im Jahr 2018 dramatisch gestiegen: von 55.000 im Jahr 2017 auf aktuell 82.000. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte des Digitalverbands Bitkom. Sie zeigt auch, dass es schwierig werden wird, diese Lücke rasch zu füllen.

Höchststand beim IT-Fachkräftemangel: Eine repräsentative Befragung von mehr als 800 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen in Unternehmen aller Branchen ergab, dass acht von zehn Unternehmen (82 Prozent) aktuell einen Mangel an IT-Spezialisten haben; vor einem Jahr waren es noch 67 Prozent. Dass sich der Fachkräftemangel künftig verschärfen wird, das erwarten 59 Prozent.

Bitkom Fachkräftemangel
Sattes Plus: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der offenen IT-Stellen um 49 Prozent erhöht.
© Bitkom

Schließlich dauert es, bis eine offene Stelle besetzt ist – im Schnitt fünf Monate. 31 Prozent der Unternehmen berichten, dass IT-Jobs langsamer besetzt werden können als andere Positionen. “Jede offene Stelle bedeutet einen Verlust. Einen Verlust von Wertschöpfung, ein Weniger an Innovationen – und das gilt schon lange nicht mehr nur für die IT-Branche, sondern die gesamte Wirtschaft und den öffentlichen Bereich”, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Die Besetzung von IT-Stellen scheitere dabei oftmals am Geld, aber auch an fehlender Qualifikation und Kompetenz. Denn einerseits lässt die starke Nachfrage nach IT-Spezialisten die Gehaltsvorstellungen der Bewerber steigen. Drei von vier Unternehmen (76 Prozent) erklären, die Bewerber forderten zu viel Gehalt. Andererseits bemängeln vier von zehn Unternehmen (38 Prozent) fehlende fachliche Qualifikation und 35 Prozent vermissen Soft Skills wie Sozialkompetenzen.

Gesucht: Software-Entwickler
Die besten Jobaussichten auf dem IT-Arbeitsmarkt haben Software-Entwickler. Drei von zehn Unternehmen aller Branchen (29 Prozent) mit mindestens einer offenen IT-Stelle suchen Programmierer. Dahinter folgen Projektmanager (17 Prozent), Anwendungsbetreuer (13 Prozent), Qualitätsmanager (9 Prozent) und Sicherheitsexperten (8 Prozent). Einen aufsteigenden Trend gibt es bei den vergleichsweise neuen Profilen Data Scientist (7 Prozent) und Virtual Reality Designer (6 Prozent). „Die IT-Berufe differenzieren sich immer weiter aus und es entstehen immer neue Berufsbilder“, sagt Rohleder.

Die Personalsuche passiert zu einem guten Teil über die eigene Webseite (92 Prozent). Auch die Arbeitsagentur ist für viele Unternehmen eine Option (70 Prozent), Mund-zu-Mund-Propaganda und persönliche Kontakte (69 Prozent) sowie Online-Stellenbörsen (51 Prozent) oder Business-Netzwerke wie Linkedin oder Xing (50 Prozent).


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