Das Anliegen der Korruptionsbekämpfung ist ja eigentlich durchaus löblich. Doch Apple-Partner, die der Steve-Jobs-Company personenbezogene Daten über Angehörige, die bei Behörden arbeiten, übermitteln sollen, fühlen sich verunsichert, da sie befürchten, mit dem deutschen Datenschutzrecht in Konflikt zu geraten.
Zahlreiche Apple-Partner fühlen sich derzeit durch einen Compliance-Fragebogen verunsichert, der auch die Übermittlung personenbezogener Daten mit einschließt. Ein Channel-Partner von Apple, der es vorzieht, anonym zu bleiben, hat CRN die entsprechenden Dokumente zugespielt, die einen umfangreichen Fragebogen beinhalten, den die Apple-Partner derzeit zu beantworten haben. Bei den Fragen geht es unter anderem darum, Korruptionsfälle zu verhindern, indem Apple in Erfahrung bringt, ob Apple-Partner Angehörige in Behörden besitzen.
Eigentlich ein löbliches Anliegen, doch hierzulande gibt es ein erhebliches Spannungsfeld zwischen Compliance und Datenschutzrecht, wie Rechtsanwalt und Datenschutzrecht-Spezialist Sebastian Kraska gegenüber CRN zu Bedenken gibt: »In den USA sollen Unternehmen durch die Einhaltung von Compliance-Vorschriften eine aktiven Beitrag zur Verhinderung von Straftaten leisten. In Deutschland herrscht jedoch ein anderes Rechtsverständnis. Es ergibt sich somit ein Spannungsfeld zwischen einerseits Compliance und andererseits Datenschutz«, so der Rechtsanwalt.