Wie ein jetzt aufgetauchtes Dokument mit Vorgaben für die Filialshop-Servicemitarbeiter von Apple zeigt, lässt der Hersteller seine Kunden mit Displayfehlern gerne im Regen stehen. So müssen etwa Kunden, die ein Apple-Display über 22 Zoll besitzen, 9 bzw. 11 fehlerhafte Pixel ertragen, bevor sie die Chance auf einen Austausch haben.
Ein internes Apple-Dokument mit Vorgaben für die Filialshop-Servicemitarbeiter enthüllt die Pixelfehler-Politik des Unternehmens. Demnach müssen Apple-Kunden relativ viele Fehler als normal hinnehmen, bevor ein Austausch gerechtfertigt sei. Das von der Technik-Seite »Boy Genius Report« veröffentlichte Dokument weist einige interessante Aspekte auf:
Eine Null-Fehler-Politik fährt Apple demnach nur bei LCD-Größen bis zu 3,5 Zoll - also allen iPods und iPhones. iPad-Besitzer müssen demnach je bis zu zwei dauerleuchtende oder dunkle (ausgefallene) Pixel akzeptieren, bevor ein Servicegesuch Aussicht auf Erfolg hat, so das Dokument. Mit steigenden Bildschirmgrößen sieht Apple auch steigende Pixelfehlerzahlen als üblich an. Bei Macbooks ist erst bei mehr als 3 bzw. 5 (leuchtend/dunkel) defekten Pixel ein Austausch vorgesehen, bei den großen Cinema-Displays mit mehr als 22 Zoll sogar erst ab 9 bzw. 11 Pixel.
Damit entsprechen die Apple-Vorgaben nach internationaler ISO-Norm nur der Pixelfehlerklasse III. Bei Premium-Herstellern, als der sich Apple sieht, ist normalerweise auch bei großen Monitoren PFK II oder mitunter gar PFK I (also kein Fehler) üblich. Apple definiert für seine Geräte allerdings keine Pixelfehlerklassen und garantiert auch keine Obergrenzen. Auf der US-amerikanischen Apple-Seite gibt es zum Thema zwar einen entsprechenden Artikel , allerdings bleibt dieser recht schwammig.
Weiter beschreibt das Dokument, dass Fehlerzahlen innerhalb der Vorgaben dem Kunden vom Servicemitarbeiter als »normal« erklärt werden sollten, so das Dokument. Zwar sei ein Austausch auch innerhalb der als üblich spezifizierten Grenzen möglich - allerdings nur ein Mal. Außerdem hätte der Kunde kein Garantie darauf, dass das neue Gerät tatsächlich besser sei.