In den USA sorgen begehrte Apple-Produkte wie iPhone und iPad für eine Steigerung der Kriminalitätsrate. Dabei wächst nicht nur die Zahl der Diebstähle besorgniserregend an, die Täter werden sogar immer häufiger gewalttätig, um eines der Geräte mit dem Apfel-Logo zu erbeuten.
Während der durchschlagende Erfolg von Trendsetter-Produkten wie iPhone und iPad Apple in den letzten Jahren zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht hat, bereiten die Geräte der Polizei immer mehr Sorgen. Denn die teuren Geräte wecken nicht nur bei legalen Käufern starke Begehrlichkeiten, auch Diebe haben es immer häufiger auf die kostbaren Hosentaschenrechner abgesehen. In den USA sprechen einige Medien wie das Wall Street Journal deshalb bereits von einer neuen Kriminalitätsgattung »iCrime«. Rund 400 Dollar werden demnach auf dem amerikanischen Schwarzmarkt noch für ein geklautes iPhone oder iPad der aktuellen Generation in gutem Zustand bezahlt.
Die Statistiken der Polizei bestätigen diesen Trend. So wurden im vergangenen Jahr in New York bestätigen beispielsweise schon in den ersten zehn Monaten erneut deutlich mehr Elektronikgeräte gestohlen, als noch im gesamten Vorjahr. Gleichzeitig steigt dabei auch noch der Anteil der Mobilgeräte an den Diebstählen: Von den 26.000 in dieser Zeit im Stadtgebiet als gestohlen gemeldeten Geräten handelte es bei über 80 Prozent um Mobiltelefone. Und die Täter werden immer rabiater. Um an die kleinen Schätze mit dem Apfel zu kommen, schrecken sie selbst vor roher Gewalt kaum mehr zurück. So nahm die Zahl der Raubüberfälle bei denen ein Mobiltelefon oder Tablet-PC erbeutet wurde in der Hauptstadt Washington DC zwischen 2007 und 2011 um über 50 Prozent an. Für weltweites Aufsehen sorgten Fälle wie der eines Kochs, der von einem Räuber erschossen wurde, nachdem er sein iPhone nicht freiwillig herausgeben wollte. Zumindest etwas glimpflicher kam ein Mann aus Denver davon, dem ein Dieb beim Entreißen seiner Einkaufstasche mit dem neuen iPad darin ein Stück des Fingers abtrennte.
Aufgrund dieser alarmierenden Ereignisse und Zahlen suchen Hersteller, Provider und Behörden jetzt verstärkt nach Gegenmaßnahmen um das iCrime in den Griff zu bekommen. Apple selbst bietet seit einiger Zeit etwa den Dienst »find my iPhone« an, mit dem gestohlene Geräte geortet werden können. Viele Provider richten darüber hinaus Blacklists mit gesperrten Geräten ein, die dann in ihrem Netz nicht mehr genutzt werden können. Da sich diese Maßnahmen von professionellen Banden jedoch meist relativ leicht aushebeln lassen, wird immer häufiger auch die Einführung eines so genannten »kill switch« gefordert, mit dem sich ein Gerät per Fernbefehl komplett unbrauchbar machen lassen soll.