Der österreichische Aldi-Ableger bietet das Apple iPhone 5C für unter 300 Euro an. Das ist aber erst der Anfang: Mit maßgeschneiderten Apple-Produkten will sich hofer zum Premium-Discounter zu wandeln.
Als das quietschbunte iPhone 5C im Herbst 2013 auf den Markt kam, wehrte sich Apple noch vehement gegen die in den Medien oft kolportierte Aussage, es handle sich dabei um ein »Billig-iPhone« für den Massenmarkt. Inzwischen hat sich die Smartphone-Welt ein gutes Stück weitergedreht. Während Apple mit den iPhones 6 und 6 Plus neue Verkaufsrekorde schreiben konnte, bekam die C-Linie bisher keinen Nachfolger. Marktbeobachter sehen den Grund darin, dass die Verkaufszahlen des iPhone 5C – zumindest für Apple-Verhältnisse – weit hinter den Erwartungen zurückblieben.
Doch statt den Unkenrufen der »wir haben es danach schon vorher gewusst«-Presse Abbitte zu leisten und das Scheitern einzugestehen, hat Apple jetzt einfach die Ideen der Journalisten aufgegriffen, um das iPhone 5C doch noch zu einem Erfolgsmodell und der Basis einer völlig neuen Strategie zu machen. Da sich das Ansehen und der Marktwert des C-iPhones in etwa auf der Basis von C-Promis bewegen, soll es künftig schlichtweg auch die entsprechenden Kundengruppen ansprechen. So wie das Fernsehen die C-Promis im Dschungel verheizt, werden die Restbestände des Plastikbombers analog in den Filialen des österreichischen Aldi-Ablegers Hofer für unter 300 Euro verramscht. Damit die Fanboys dennoch ihren Nimbus des Exklusiven pflegen können, dürfen sie in den noblen Apple-Stores weiterhin 100 Euro mehr für das Gerät berappen.
Wie der Kopfnuss vorliegende interne Strategiepapiere zeigen, plant Apple in einem zweiten Schritt nun sogar europaweit die Einrichtung von edel verglasten Shop-in-Shop-Filialen in den Märkten des Discounters. Dort sollen sich die Kunden neben dem Brotbackautomaten an der so genannten »Otto-Normalverbraucher Bar« künftig von Siri-Beratungssäulen über neue Billigprodukte wie die Apple Watch C mit Monochromdisplay und den iPod C mit 512 MByte Speicher informieren können. Nach der Bestellung können sie ihre individuellen Geräte dann direkt am nächsten Wühltisch abholen. Davon profitiert wiederum auch der Aldi-Konzern, der sich so als Premium-Discounter für das Edel-Präkariat von der Billigheimer-Konkurrenz abheben will.