Zum Vergleich: Der von Apple einst als gieriger Monopolist und Big Brother gegeißelte Konkurrent Microsoft gewährt Studenten beim Kauf des technisch mindestens ebenbürtigen Lumia 930 einen Vorzugspreis von 503,10 Euro statt des normalen Verkaufspreises von 559 Euro. Auch das Surface Pro 3 bekommen Studenten bei Microsoft schon für 719,10 statt der sonst üblichen 799 Euro. Hier gibt es also wirklich nennenswerte Rabatte.
Nun könnte man natürlich vermuten, dass es sich schlichtweg um zwei unglückliche Fehler auf Apples Shop-Seite handelt. Somit ist es wahrscheinlicher, dass Apple den Studenten eigentlich gar keinen Rabatt geben will, um sich nicht selbst mit billigeren iPhones die hohen Preise zu ruinieren. Aber vielleicht ist auch diese Sichtweise nur ein Missverständnis, und das iPhone 6 für Studenten eigentlich sogar umsonst, wie Forennutzer Errol unkt: »Ne ne ne … wenn man im Apple Store ein iPhone 6 erwirbt, bezahlt man nichts, es ist gratis … nur der Versand, der kostet 699 Euro!«. Andere wiederum vermuten, dass sich das generöse Angebot eher an Kunst- und Geisteswissenschaftler mit einer ausgeprägten Rechenschwäche richtet.
Ob nun Absicht oder nicht: Alleine schon, dass diese beiden leicht entrückt wirkenden Preise inzwischen seit gut einer Woche unverändert als Aufmacher im Studentenshop online stehen, ist für Apple in der Außenwirkung mehr als peinlich. So darf man sich letztlich nicht wundern, wenn diese vermeintlichen Sonderangebote auf manch einen studierenden Kunden eher so wirken, als wolle Apple einige der klügsten jungen Köpfe des Landes damit für dumm verkaufen. Und auch als nicht-Student stellt man sich kopfschüttelnd die Frage, ob dieses Unternehmen wirklich der Anbieter ist, dem man künftig seinen digitalen Geldbeutel anvertrauen möchte.