Datenschutz

Apples iCloud als »bedenklich« eingestuft

13. Juli 2011, 12:13 Uhr | Karl-Peter Lenhard

Die Nationale Initiative für Informations- und Internetsicherheit (NIFIS e.V.) stuft Apples neue iCloud als »bedenklich« ein. Grund dafür ist die Verlagerung von personenbezogenen Daten wie Adressbuch- und Kalendereinträge in die globale Datenwolke.

Die Nationale Initiative für Informations- und Internetsicherheit (NIFIS e.V.) bewertet Apples iCloud genau wie Googles Cloud als »bedenklich«. Nach deutschem Recht ist Unternehmen die Verlagerung von personenbezogenen Daten wie Adressbuch- und Kalendereinträge in die globale Datenwolke nur gestattet, wenn zuvor eine ausdrückliche Genehmigung jeder einzelnen davon betroffenen Person eingeholt wird, erklärt Rechtsanwalt Dr. Thomas Lapp, Vorstandsvorsitzender der NIFIS. »Das Problem liegt nicht bei Apple oder Google, sondern bei Unternehmen, die den neuen Apple-Dienst in Anspruch nehmen und dabei möglicherweise personenbezogene Daten in die iCloud auslagern. Die rechtliche Verantwortung für den eigenen Datenbestand und den eigenen Datenschutz liegt immer beim Unternehmen selbst und nicht etwa beim Cloud-Anbieter. Damit sind Clouddienste wie Apples iCloud sowie Google Cloud in der Praxis eigentlich nur für Privatpersonen geeignet, die nicht den strengen Richtlinien des Datenschutzgesetzes unterliegen«, so der Jurist. Das galt schon für den iCloud-Vorgängerservice MobileMe, der heute noch Millionenfach im Einsatz ist. Unternehmen, die über MobileMe oder künftig iCloud personenbezogene Daten in die Wolke verlagern, verstoßen gegen die Datenschutzgesetzgebung in Deutschland.

Bei Verstößen drohen den Firmen erhebliche Bußgelder, eine Untersagung der Datenverarbeitung sowie schwerwiegende Reputationsschäden. »Durch nachlässigen Umgang mit personenbezogenen Daten können massive Gefahren für die Persönlichkeitsrechte der Kunden verursacht werden. Der Super-GAU für ein Unternehmen ist gegeben, wenn die ohnehin schon illegal in die Wolke verschobenen Personendaten der Kunden von Hackern geklaut und etwa für Kreditkartenbetrug verwendet werden«, warnt NIFIS-Chef Dr. Thomas Lapp. Die Auslagerung personenbezogener Daten in Apples iCloud oder andere Cloud-Dienste könne fatale Folgen haben.


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