Apples „Ping“: Soziales Netzwerk oder Marktforschungswerkzeug?

3. September 2010, 11:36 Uhr | Claudia Rayling

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Freunde-Netzwerk oder Datensammler?

Ein Soziales Netzwerk ist Ping im Vergleich zu Facebook daher nur im Ansatz. Der Fokus liegt auf der Musik - beziehungsweise dem Kauf derselben; der kann freilich berichtet und von Freunden kommentiert werden. Dies bleibt allerdings die einzige Funktion. Links setzen: Fehlanzeige. Die Nutzer sollen ausschließlich I-Tunes-Kunden sein. Was das empfindliche Thema Datenschutz angeht, will Apple nach dem Ärger um die Verwendung von Geodaten seiner Nutzer künftig vorsichtiger angehen: So erfordert das neue Portal eine ausdrückliche Zustimmung des Teilnehmers, um von anderen Ping-Nutzern kontaktiert werden zu dürfen, oder um Vorlieben für die Allgemeinheit sichtbar zu machen.

Für Musiker und Bands selbst dürfte Ping vermutlich ein Muss werden - die Nähe zu den Fans und eine gigantische Plattform für das Bewerben der eigenen Alben und Konzerte dürften Grund genug sein. Apples Kalkül dabei: Je mehr diskutiert wird, umso mehr wird gekauft. Einerseits. Andererseits schafft sich der Konzern ein weiteres Zugriffswerkzeug auf seinen Kunden - nebst seiner Hard- und Software oder dem Online-Shop. Und wo sonst kann man das Sozialverhalten besser analysieren und für die eigenen Zwecke nutzen als inmitten eines eigenen sozialen Netwerkes? Datenschutz hin oder her.


  1. Apples „Ping“: Soziales Netzwerk oder Marktforschungswerkzeug?
  2. Die Frage nach dem Warum
  3. Freunde-Netzwerk oder Datensammler?

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