Die meisten Autofahrer können sich durchaus vorstellen in Zukunft in einem selbstfahrenden Auto zu sitzen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des ADAC.
Knapp zwei Drittel der ADAC-Mitglieder (63 Prozent) sind überzeugt, dass autonome Fahrzeuge in Deutschland mittel- bis langfristig zugelassen werden. 46 Prozent von ihnen erwarten diese Entwicklung bereits in den kommenden zehn Jahren, 40 Prozent gehen von einem Zeitraum zwischen elf und 20 Jahren aus.
Recht differenziert reagieren die befragten die ADAC-Mitglieder, wenn es darum geht, ob sie selbst in autonom fahrende Fahrzeuge einsteigen würden. Bereits 33 Prozent können sich bereits heute vorstellen, in Zukunft die Hände vom Steuer zu nehmen und sich autonom chauffieren zu lassen. Für 35 Prozent ist diese Form der automobilen Fortbewegung keine Option, ein knappes Drittel (29 Prozent) hat in dieser Frage bislang noch keine klare Meinung.
Eine größere Übereinstimmung im Meinungsbild ergibt sich hingegen beim Thema Sicherheit. Die unterschiedlichen Sicherheitsaspekte werden sowohl als wichtigster Vorteil wie auch als größter Nachteil angesehen. Bei spontanen Nennungen, welche positiven Entwicklungen selbstfahrende Autos leisten können, werden am häufigsten eine erhöhte (Verkehrs-)-Sicherheit und weniger Unfälle angenommen. Bei spontanen negativen Nennungen gehen die ADAC-Mitglieder jedoch auch am ehesten davon aus, dass autonome Fahrzeuge fehleranfällig für technisches Versagen sein könnten; daneben besteht Angst vor Kontrollverlust und Abhängigkeit von der Technik. Darüber hinaus existiert die Ansicht, dass die entsprechenden Technologien noch nicht ausgereift sind.
Ein entscheidender Punkt ist offenbar, dass Haftungs- und Schuldfragen bei Unfällen klar geregelt sind. Mehr als 80 Prozent der Befragten erwarten Eindeutigkeit, wer bei einem Unfall mit einem autonomen Fahrzeug die Schuld trägt und für entstandene Schäden haftet. Die Hälfte (50 Prozent) spricht sich dabei für eine Hersteller-Haftung aus, bei der der Anbieter des Fahrzeuges in die Pflicht genommen wird. Den Nutzer sehen 18 Prozent in der Verantwortung, den Halter des Fahrzeugs hingegen nur neun Prozent.
»Ich bin davon überzeugt, dass wir schon bald eine große Mehrheit an Interessierten für autonome Autos bekommen. Gleichzeitig zeigt unsere Studie aber auch deutlich: Vor der Einführung autonomer Systeme muss ein neuer gesellschaftlicher Rahmen geschaffen sowie die Rechte und Pflichten von Herstellern, Betreibern und Nutzern geklärt werden«, sagt ADAC-Präsident Dr. August Markl. Auch in der Welt der Automatisierung sollte seiner Meinung nach der Mensch im Mittelpunkt stehen. Der Automobilclub hat in einer repräsentativen Online-Umfrage die Meinung von insgesamt 1.043 ADAC-Mitgliedern rund um das Thema Autonomes Fahren erheben lassen.