Bitkom: ITK-basierte Energiesysteme für intelligenten Klimaschutz

30. Dezember 2009, 10:50 Uhr | Claudia Rayling
© Vodafone

Die Bundesregierung solle den Auf- und Ausbau intelligenter Energienetze stärker in den Mittelpunkt der Klimapolitik rücken, lautet die Forderung von Seiten des Hightech-Verbandes Bitkom. Denn: Durch den Einsatz von ITK ließe sich die Energie-Nachfrage ohne Komforteinbußen steuern.

Zum Auftakt des Wissenschaftsjahres 2010, das sich dem Thema „Die Zukunft der Energie“ widmet, richtet der Bitkom den Fokus auf den Ausbau intelligenter Stromnetze. Verbandspräsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer sagt: „Intelligente Stromnetze, so genannte Smart Grids, bilden die Grundlage für eine umweltfreundliche Energieversorgung. Sie ermöglichen die effiziente Nutzung regenerativer wie traditioneller Energiequellen.“

 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) solle daher seinen Förderschwerpunkt „E-Energy“ ausbauen. Scheer: „Das E-Energy-Programm und vor allem ITK-basierte Energiesysteme müssen langfristig zu einem Schwerpunkt der Forschungsförderung werden.“ China und die USA wollen hier Milliardenbeträge investieren, Deutschland und Europa seien ebenfalls gefordert, sich stärker zu engagieren.

 

Durch den Einsatz von ITK ließe sich die Energie-Nachfrage ohne Komforteinbußen steuern, heißt es von Seiten des Bitkom. Verbraucher könnten etwa mit Hilfe so genannter E-Meter ihre Waschmaschinen und Geschirrspüler starten, wenn Energie besonders günstig ist – zum Beispiel nachts oder wenn Windkraftanlagen besonders viel Strom produzieren. Durch diese intelligente Nachfrage könnten Energieversorger vom heutigen ineffizienten und klimaschädlichen Prinzip der Höchstlast-Vorhaltung abrücken.

 

Die Leistungsfähigkeit des Energienetzes orientiert sich bisher am Spitzenverbrauch. Dafür müssen teure Regelkapazitäten vorgehalten werden. Wenn der Energiebedarf gesteuert würde, könnten diese Kapazitäten verringert werden. Zudem könnten allein bei Privathaushalten durch die Einführung von zeitabhängigen Tarifen und eine Visualisierung des tatsächlichen Energieverbrauchs (Smart Metering) nach konservativer Schätzung 9,5 Terawattstunden (TWh) pro Jahr gespart werden. Das ist die Leistung ungefähr vier mittelgroßer Kohlekraftwerke.

 


  1. Bitkom: ITK-basierte Energiesysteme für intelligenten Klimaschutz
  2. Energieeffizienz muss sich rechnen
  3. Intelligente Energienetze: Basis für die Zukunft
  4. Wird Deutschland grün?

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+