Brasilien hat ein Maßnahmenpaket für IT-Produzenten aufgelegt, um künftig auch am weltweiten Tablet-Boom teilhaben zu können. Indem Steuern gesenkt und weitere Vergünstigungen eingeführt werden, will man vor allem große Fertiger wie Foxconn anlocken.
Der Markt für Tablet-PCs wie Apples iPad wächst rasant weiter und nicht nur Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, um davon mit profitieren zu können. Während die Fertigung der Touchscreen-Flundern derzeit zumeist noch in Asien stattfindet, will die brasilianische Regierung in Zukunft ebenfalls zu einem wichtigen IT-Produktionsland werden. Dazu wurde jetzt ein Maßnahmenpaket aus Steuernachlässen und anderen Vergünstigungen verabschiedet, dass besonders für die Fertiger von Tablet-PCs attraktiv ist.
So sinkt künftig etwa die Steuer, die die Industrie auf in Brasilien hergestellte Tablet-PCs berappen muss von 15 Prozent auf nur mehr 3 Prozent. Weiter verbilligt wird die Produktion durch einen teilweisen Wegfall und eine Reduzierung der Steuern auf die Importe benötigter Komponenten für Tablet-PCs. Darüber hinaus verzichtet die brasilianische Regierung auch noch auf einen normalerweise für Unternehmen fälligen Beitrag zu Sozialprogrammen in Höhe von 9,25 Prozent der Gehälter. Ähnliche Maßnahmen gelten dort auch bereits für andere High-Tech-Produkte.
Kombiniert mit den relativ niedrigen Löhnen sollen in Brasilien hergestellte Tablet-PCs damit künftiger insgesamt um über ein Drittel günstiger produziert werden können als bisher. Die Maßnahmen sind insbesondere als Entgegenkommen für den größten asiatischen Fertiger Foxconn zu sehen, der unter anderem Hardware für Apples iPad und iPhone produziert. Foxconn hatte Brasilien Anfang des Jahres Investitionen in Höhe von bis zu 8,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, falls die Rahmenbedingungen stimmen. Diese Bedingung dürfte nun erfüllt sein, so dass Foxconn nach derzeitigen Plänen schon im Juli beginnen will, in seinem Werk bei São Paulo iPads zu produzieren.