Ein Grundsatzpapier zur digitalen Transformation in den Netzsektoren hat die Bundesnetzagentur jetzt veröffentlicht. Es analysiert die digitale Transformation in den Netzsektoren und zeigt den erkennbaren regulatorischen Handlungsbedarf auf.
Als zentrales Thema der digitalen Transformation sieht die Bundesnetzagentur die intelligente Vernetzung aller Wirtschaftsbereiche. Den Chancen und Potenziale auf der einen Seite steht dabei eine Vielzahl neuer Herausforderungen gegenüber. Deshalb ist die Bundesnetzagentur (BNetzA) den Veränderungen durch Digitalisierung und verstärkt nachgegangen und hat jetzt ein Grundsatzpapier zum Thema veröffentlicht. Es analysiert die digitale Transformation in den Netzsektoren und zeigt den erkennbaren regulatorischen Handlungsbedarf auf.
Die sektorspezifische Wettbewerbsaufsicht ist nach Einschätzung der Bundesnetzagentur die Voraussetzung, um die vielfältigen Herausforderungen des digitalen Wandels zu gestalten. Dabei bleibt es wichtig, den Ausbau hochleistungsfähiger, sicherer Netzinfrastrukturen voranzutreiben. Zudem muss der Verbraucherschutz gewährleistet und ein chancengleicher Wettbewerb gesichert werden.
Gut ausgebaute und flächendeckende Telekommunikationsnetze sind die Voraussetzung für Digitalisierung und Vernetzung. Der Telekommunikationssektor ist deshalb eine wichtige Stellschraube für die intelligente Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung prüft die Bundesnetzagentur intensiv, inwieweit Regulierungsvorgaben angepasst werden müssen, um effiziente digitale Lösungen zu fördern.»Die digitale Entwicklung nimmt in allen Netzsektoren Fahrt auf. Die Bundesnetzagentur leistet ihren Beitrag, das Vertrauen in digitale Geschäftsmodelle zu stärken und unternehmerisches Handeln zu fördern. Digitalisierung stellt auch die Regulierung auf den Prüfstand«, erläutert Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. »In einer immer komplexeren Welt muss Regulierung flexibel auf Marktveränderungen reagieren können«, so Homann weiter.
Marktbeobachtungen und Marktabgrenzungen sind somit die Grundlage für regulatorische Entscheidungen. Daher erfordern die dynamischen Marktentwicklungen eine flexiblere Beobachtung der Märkte und Geschäftsmodelle. Wichtig für die Akzeptanz digitaler Geschäftsmodelle ist die Einhaltung eines hohen Datenschutzniveaus. Hier muss nach Ansicht der BNetzA ein Ausgleich zwischen der Datensouveränität der Verbraucher einerseits und der verstärkten Nutzung datenbasierter Geschäftsmodelle andererseits gefunden werden. Somit ist die IT-Sicherheit auch ein entscheidender Erfolgsfaktor der Digitalisierung. Das gilt auch, weil Unternehmen und Verbraucher digitale Anwendungen nur dann nutzen, wenn sichergestellt ist, dass sie zuverlässig funktionieren. Außerdem müssen Daten vor unberechtigten Zugriffen und Missbrauch ausreichend geschützt sein. »Digitale Assistenten, die uns das Leben erleichtern, werden im Alltag mehr an Bedeutung gewinnen. So ermöglichen die digitalen Assistenten schon heute per Sprachbefehl Produkte zu bestellen, Haushaltsgeräte zu steuern, zu telefonieren oder sich über Reiseverbindungen der Bahn zu informieren,« führt Jochen Homann aus.
Themenfelder wie die Digitalisierung und Vernetzung der verschiedenen Wirtschaftsbereiche, die Verwendung von Daten sowie die Entwicklung von Online-Plattformen müssen nach Ansicht der Bundesnetzagentur gebündelt betrachtet werden. Diese enge Verzahnung macht einen umfassenderen Ansatz in der wirtschaftlichen Ordnungspolitik erforderlich. Dies gelte nicht nur bei Wettbewerbs- und Marktfragen, sondern vor allem auch im Bereich des Verbraucherschutzes. Der gesamte Bericht steht online zur Verfügung.