Da die Telefonanlagen ihre strategische Bedeutung in den Unternehmen verlieren und das Festnetztelefon nicht mehr das Maß aller Dinge darstellt, muss zwangsläufig ein kompletter Umbau beim ITK-Personal erfolgen. Das künftige Personal benötigt neben einem fundierten Basiswissen, notwendige Spezialkenntnisse, um die Kommunikationskonzepte im Unternehmen verstehen zu können.
Entwicklungen wie Skype, WebRTC oder die Virtualisierung erodieren zusehends die Monopolstellung der TK-Anlage im Bereich der Telekommunikation. Diese drastischen Veränderungen sind bereits voll im Gang und nagen am alten Machtmonopol. Die Mobilität beziehungsweise die für die mobile Kommunikation zu bezahlenden Tarife werden zunehmend zum größten Ausgabenposten in den Unternehmen. Die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter in den Unternehmen nutzt nicht mehr das Festnetz, sondern wickelt die Kommunikation vollständig über das Mobilfunknetz ab.
Ein Nachteil dieses Trends besteht jedoch darin, dass die Unternehmen wenig oder gar keine Kontrolle über die im Mobilfunknetz abgewickelten Gespräche haben. Fügt man zu dieser bereits bestehenden Kommunikationsrealität die kommenden Web-basierten Kommunikationswerkzeuge (Skype, WebRTC, Google Hangouts und Dutzende weiterer Variationen) hinzu, dann erkennt man sehr schnell, dass die Unternehmen die Möglichkeit zur zentralen Kommunikationssteuerung und -Kontrolle verloren haben.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Kommunikationsfachleute für die Unternehmen weniger wichtig sind und deren Bedeutung im Unternehmen sinkt. Genau das Gegenteil tritt ein: Die Unternehmen werden immer abhängiger von einer funktionierenden Multikanalkommunikation und die Techniken beziehungsweise das Zusammenspiel der unterschiedlichen Kommunikationskanäle wird immer komplexer.
In der Vergangenheit entwickelten sich die Kommunikationstechnologien nur sehr langsam. Ein Fernmelder war noch ein echter Handwerker und beschäftigte sich mit geschlossenen Telefonanlagen. Er konnte sich getrost der Außenwelt verschließen und die PBX in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit stellen. Seine Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, dass die im Unternehmen arbeitenden Nutzer immer mit der Außenwelt per Fax und Telefon in Verbindung treten konnten. Diese grundlegende Aufgabe ist in modernen Unternehmen noch nicht verschwunden und wird auch nicht in Zweifel gezogen. Es ändert sich jedoch die inhaltliche Aufgabenstellung. In einer Welt, in der nicht eine einzige "Box" oder eine zentrale Software-Anwendung die Kommunikationsanforderung im Unternehmen erfüllt, muss der ITK-Fachmann eine ganze Reihe neuer Technologien und zwangsläufig die damit verbundenen Fertigkeiten beherrschen. Nur durch ein umfassendes Wissens-Upgrade ist der Techniker noch in der Lage, die sich verändernden Kommunikationsfunktionen noch zu beherrschen.