Die Corazón-Gruppe befürchtet im Rahmen der geplanten TKG-Novelle bei kostenlosen Wartenschleifen erhebliche Verschlechterung der Servicequalität für die Kunden – und sieht Umsetzungsschwierigkeiten im Mobilfunk-Bereich.
Der von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle vorgelegte Entwurf zur Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) stößt bei den Netzbetreibern und TK-Anbietern auf unterschiedliche Resonanz. Bis Ende 2010 soll der Entwurf im Kabinett verabschiedet werden, im Bundestag und Bundesrat bis Ende Mai 2011. Die Novelle dient der Umsetzung von zwei EU-Richtlinien. Unter anderem soll hierdurch auch der Ausbau hochleistungsfähiger Breitbandnetze in den einzelnen EU-Staaten gefördert werden. Die angestrebte Verbesserung des Verbraucher- und Datenschutzes wird von der Telekommunikationsbranche grundsätzlich begrüßt. Bei einzelnen Themen machen TK-Anbieter und Netzbetreiber aber auch erhebliche Bedenken geltend.
„Dass Verbraucher in Zukunft bereits nach einem Jahr und möglichst ohne technische Unterbrechungen ihren TK-Anbieter wechseln können, ist ebenso zu begrüßen wie die Verbesserung des Datenschutzes und die Stärkung der Verbraucherrechte bei Umzügen", so Frank Wagner, Geschäftsführer der Corazón-Gruppe. Es gibt aber auch Bedenken: „Diese Zustimmung gibt es von unserer Seite ausdrücklich nicht für die ‚Kostenlose Warteschleife‘, die sich technisch nur sehr schwer umsetzen lässt. Allein die Umstellungen auf eine kostenlose Eingangsschleife in den einzelnen Rufnummerngassen wären aufgrund der Mobilfunk-Problematik erheblich. Dies wird seitens der Politiker unterschätzt", so Wagner.