Studie von Vodafone und Yougov

Cybermobbing wird zum Alltag für Jugendliche

22. September 2015, 16:30 Uhr | Peter Tischer
© Focus Pocus LTD - fotolia

Fast jeder fünfte Jugendliche in Deutschland ist bereits einmal Opfer von Cybermobbing geworden. Viele Betroffene tragen sich mit Selbstmordgedanken.

Wie schlimm Cybermobbing für die Opfer sein kann, zeigte bereits vor drei Jahren der Selbstmord von Amanda Todd. Die 15-jährige aus Vancouver hatte sich nach jahrelangen Hänseleien im Netz das Leben genommen. Ein von ihr veröffentlichtes Video auf Youtube, in dem sie mit Hilfe von Karteikarten ihren Leidensweg dokumentiert, wurde millionenfach angeklickt.

Jetzt zeigt eine Studie des britischen Telekommunikationsdienstleisters Vodafone zusammen mit den Meinungsforschern von YouGov, wie weit verbreitet Cybermobbing unter den heutigen Jugendlichen ist – auch in Deutschland. Demnach wurde hierzulande fast jeder fünfte Jugendliche bereits einmal in seinem Leben Opfer von Mobbing im Internet. 34 Prozent der Befragten im Alter zwischen 13 und 18 Jahren gaben an, einen Fall aus dem engen Freundes- oder Familienkreis zu kennen. Das Gravierende: Mehr als die Hälfte der 5.000 befragten Teenager empfindet Hasskommentare im Internet schlimmer als im echten Leben. Für 43 Prozent wiegt Cybermobbing gar schlimmer als der Konsum illegaler Drogen.

Wie schlimm die Hetze im Netz aber für die Betroffenen ist, zeigt eine andere Zahl: Jeder Fünfte Betroffene gab an, deswegen schon einmal über Selbstmord nachgedacht zu haben. Auch schwänzen viele Opfer aus Hilflosigkeit die Schule. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland beim Cybermobbing im Mittelfeld. Am häufigsten müssen sich Jugendliche in Neuseeland mit Hetzkampagnen im Internet auseinander setzen.


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