Ob es kommt, steht noch nicht fest. Wenn es kommt, steht fest, dass es die aktuellen Topmodelle ganz schön alt aussehen lassen wird. Denn Canonical will ein High-End-Smartphone bauen, das alle Hardware-Fanatiker in Entzückung versetzen dürfte.
Es ist komplett schwarz und besteht aus hochwertigen Materialien – innen wie außen. Es übertrifft die Hardware der heutigen Konkurrenz von iPhone 5, Galaxy S4 und Co. um mindestens das Doppelte (Spezifikationen: siehe Bilderstrecke). Canonical preist das Edge als Pionier für die zukünftigen Entwicklungen auf dem Smartphone-Markt. Das Kleinserien-Luxushandy soll Technik bieten, die den Sprung in die Volumenproduktion bisher noch nicht geschafft hat.
Softwareseitig soll das Edge zweigleisig fahren. Neben Googles Android steht mit Ubuntu mobile ein Betriebssystem zur Verfügung, das neu entworfen wurde. Es setzt bei der Steuerung auf von den Rändern ausgeführte Wischgesten (daher der Name »Edge«, zu Deutsch »Kante«). Die Bedineung soll so intuitiv sein, dass man auf Navigationstasten verzichten kann. Einen Homebutton sucht man am Edge daher vergeblich.
Das Edge will aber mehr sein als »nur« ein Smartphone. Weil darüber hinaus ein vollwertiges Desktop-Betriebssystem installiert ist, ließe sich das Gerät auch als vollwertiger PC-Ersatz betreiben. Auf einem angeschlossenen Monitor könnte man die Ubuntu-Oberfläche mittels Bluetooth-Maus und -tastatur bedienen. Für die Synchronisation von Daten zwischen Mobiltelefon und PC wäre dann kein Cloudspeicher mehr nötig, die NSA müsste draußen bleiben.
Ganz klar: Das Ubuntu Edge soll kein Handy für den Massenmarkt werden, sondern eher ein Sahnestück für Gadget-Liebhaber. Und die sollen das Projekt auch finanzieren. 32 Millionen Dollar sollen über die Crowdfunding-Plattform »indiegogo« eingesammelt werden, um die Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Die hohe Summe sei nötig, um das Handy in einer gewissen Mindestmenge und damit kosteneffizient und bezahlbar produzieren zu können. Der Start der Kampagne lief äußerst erfolgreich: Nach fünf Stunden war die erste Million bereits erzielt, aktuell steht der Einnahmenzähler bei knapp fünf Millionen Dollar. Bekommen werden das Edge exklusiv die Online-Unterstützer, welche das Vorkaufsrecht derzeit noch zu einem Sonderpreis von 675 Dollar erwerben können. Zwar steigt der Preis noch auf 830 Dollar an, aber selbst damit liegt das Ubuntu-Phone noch im respektablen Bereich, wenn man die gebotene Hardware und die Kosten aktueller Premium-Smartphones betrachtet.