Für Unternehmen, die nicht ähnlich den namhaften Hyperscales eigene Lösungen hierfür entwickeln und einführen können, steht heute eine Reihe leistungsfähiger DCIM-Produkte zur Verfügung. Diese Tools unterstützen Planung und Betrieb, automatisierte Abläufe, vermeiden Probleme und optimieren die Ressourcennutzung. In diesen Lösungen verschmelzen Planung, Management und Monitoring.
Es ist leicht erkennbar, warum diese drei Komponenten eigentlich schon lange zusammengehören und eine RZ-Verwaltung mit hohem Reifegrad auch nicht ohne sie auskommt: Wenn Monitoring alleinsteht, wird reagiert, nicht agiert – man wartet auf eine Schwellwertverletzung oder einen Alarm und macht sich dann Gedanken, was zu tun ist. In der Regel ist es wohl besser, diesen ungewünschten Zustand von vornherein zu vermeiden, wenn möglich nicht nur durch niedrigere Schwellwerte, sondern durch richtige Planung, bessere Betriebsbedingungen und vorausschauendes Handeln. Und: Planung ohne Monitoring ermöglicht keinen Vergleich zwischen Soll und Ist, der Erfolg kann nicht überprüft werden, beziehungsweise eine Abweichung wird nicht rechtzeitig erkannt.
Eine bessere Ressourcennutzung und schnellere Prozesse bei gleichbleibender oder erhöhter Sicherheit können nur durch den Einsatz von qualifizierten DCIM-Lösungen erreicht werden. Ein geeignetes Datenmodell für alle Schichten – von der kleinsten Sicherung, über Server, VM, der Applikation bis hin zum Business-Service – erlaubt eine Planung und Analyse/Optimierung für alle Akteure im RZ-Umfeld. Dabei schaffen Workflows Effizienz bei gleichzeitiger Einhaltung von Compliance- und Sicherheitsanforderungen, vereinfachen wiederkehrende Arbeiten und verhindern Fehler. Somit kann Personal deutlich entlastet werden, das sich dann auf nicht automatisierbare Aufgaben und Planungen konzentrieren kann.
Die Anwender bestimmen den Erfolg
Bridging the Gap geht nur mit Integration und Zusammenarbeit aller Akteure. Erst wenn alle Beteiligten die gleiche Datenbasis nutzen und jederzeit auf die gleichen, validen Informationen zugreifen können, ist eine zuverlässige Planung und richtige Einschätzung der Lage möglich. Planungen müssen mit den Kollegen geteilt werden, bevor eine Entscheidung getroffen wurde. Die Synchronisierung von Abläufen ist eben keine „stille Post“ per E-Mail und ein Tabellenkalkulationsprogramm ist keine ordentliche, revisionssichere Dokumentation für kritische Infrastruktur.
Auch wenn die Einführung von DCIM in Anbetracht der großen Anzahl an „Stakeholdern“ manchmal nicht einfach ist, lohnt es sich, diese Hürde zu überwinden. Den Einwand der hohen Kosten kann man als veraltet betrachten. Zahlreiche Studien haben einen sehr günstigen ROI, teilweise sogar von unter einem Jahr ermittelt. Salopp gesagt stellt sich heute gar nicht mehr die Frage, ob sich RZ-Betreiber eine DCIM-Lösung leisten können; sie können es sich eher nicht mehr leisten, darauf zu verzichten – denn die Kosten für einen ineffizienten Betrieb sind auf Dauer viel höher.
Oliver Lindner ist Head of Business Line DCIM bei FNT – Facility Network Technology