Virtual-Private-Networks

Der Abschied von Entweder-Oder-Lösungen

9. November 2011, 16:35 Uhr | Thierry Grenoy, CTO bei Ipanema Technologies

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Technische Grundlage für die erfolgreiche Strategie

Eine hybride Netzwerkstrategie sollte auf einer Technologie gründen, die einen effizienten Betrieb ermöglicht und für optimale Bedingungen hinsichtlich Performance, Kontinuität und Kosten über alle Netzwerke hinweg sorgt.

Die erfolgreiche Implementierung einer solchen Strategie besteht darin, die in einer hybriden Netzwerkarchitektur vorhandenen – zwei oder mehr – Netze wie ein einziges Netzwerk zu steuern und in diesem unter einem einheitlichen Management zusammengeführten Netz für die notwendige Dynamik zu sorgen. Das funktioniert ähnlich wie bei Hybridfahrzeugen: Dort gibt es ein kombiniertes System – Verbrennungsmotor und elektrischer Antrieb – und man geht davon aus, dass der eingebaute Computer intelligent genug ist, um in jeder Situation die optimale Quelle für den Antrieb auszuwählen. Mit der Implementierung einer hybriden Netzwerkstrategie haben Unternehmen die Möglichkeit, das Beste aus beiden Welten zu nutzen.

Hybride Netzwerke werden zur Erreichung einer optimalen Anwendungsperformance unter einem einheitlichen Management der Anwendungsströme zusammengeführt. Dabei spielen Art und Anzahl der zwischen den kommunizierenden Standorten verfügbaren Netze – in der Regel zwei oder drei – keine Rolle. Die einheitliche Zusammenführung beinhaltet die Möglichkeit, dass immer das „beste“ Netzwerk gewählt werden kann, um maximalen Nutzen für das Unternehmen zu generieren. Drei grundlegende Kriterien werden dabei berücksichtigt:

Die unmittelbare End-to-End-Performance jedes verfügbaren Netzes
Damit ist es zum Beispiel möglich, dass für eine garantierte Performance von Sprachübertragungen das schnellste Netzwerk und für die Übertragung großer Datenmengen das Netzwerk mit der größten Bandbreite ausgewählt wird.

Die in jedem Netz verfügbare Bandbreite
Unmittelbare Lastverteilung – gemessen an der geschäftskritischen Relevanz der Anwendungsströme – auf jedem End-to-End-Pfad in den Netzen. Diese Funktion ermöglicht eine äußerst effiziente Verteilung der Netzwerklast zwischen den betreffenden Pfaden, um ein Optimum hinsichtlich Volumen und Wert der Informationen, die zwischen den einzelnen Standorten verschickt werden, zu erzielen.

Die für jede Anwendung festgelegten Performanceziele
Charakter der einzelnen Anwendungen: Dies betrifft die Art des Netzwerkverkehrs (Echtzeit-, Transaktions-, Hintergrundverarbeitung), die Performanceziele (Verzögerung, Jitter, Bandbreite), die geschäftskritische Bedeutung und die Sensibilität der Informationen (Datenschutzvorgaben).

Dank einer hybriden Netzwerkstrategie müssen Unternehmen nicht mehr zwischen hoher Performance und Qualität des MPLS-Netzes auf der einen Seite und einer kos-tengünstigen Internet-VPN-Verbindung auf der anderen Seite abwägen.


  1. Der Abschied von Entweder-Oder-Lösungen
  2. Hybride Netzwerke und deren Vereinbarkeit
  3. Technische Grundlage für die erfolgreiche Strategie
  4. Kein Entweder-Oder: So zahlt sich Hybrid-Networking-Unification aus
  5. Expertenkommentar: Für jede Technologie das richtige Einsatzszenario

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