Die CRN Kopfnuss macht sich Gedanken über symbolträchtige Firmensitze wie die geplante, weitgehend gläserne Google-Zentrale und liefert einige Vorschläge für weitere repräsentative Hauptquartiere.
Google baut sich eine neue Zentrale und schön soll sie werden. Weitläufig, mit vielen Glasflächen, ziemlich durchsichtig – so, wie sich der Suchmaschinengigant eben gerne der Öffentlichkeit präsentiert. Ob die dargebotene Transparenz nun für die Arbeitsweise der freundlichen Datenkrake aus Mountain View oder eben die Weise steht, wie Google das Privatleben seiner Nutzer am liebsten hat, bleibt im Ermessen des geneigten Betrachters.
Zumindest steht die Mutter aller Browser-Startseiten nicht alleine auf weiter Flur. Immer mehr ITK-Schwergewichte wollen ihre Angestellten in Monumentalbauten unterbringen, die nicht nur zweckmäßige und gesichtslose Betonklötze sind, sondern gleichzeitig das individuelle sowie vermeintlich jugendhafte Image des Unternehmens herausstellen. Apple setzt auf ein futuristisches Ufo und macht klar, was schon viele ahnten: Die sind doch nicht von dieser Welt. Und laut internen Quellen soll die kreisrunde Form des Gebäudes recht unterschwellig auf die Biegefunktion des iPhone 6 hindeuten. Amazon setzt hingegen auf treibhausartige Glaskugeln im Herzen von Seattle, die nicht nur die Wärmekosten drücken, sondern auch die Züchtung von willenlosen Lagerarbeitern vorantreiben sollen. Schon in den Blaupausen eingezeichnet: integrierte Streikbrecher und Gewerkschafts-Blocker.
Summa summarum eine feine Sache, so eine repräsentative und vor allem individuelle Firmenzentrale, lässt sie doch auf den ersten Blick Rückschlüsse auf das Unternehmen zu. Vielleicht könnten sich davon andere Häuslebauer eine Betonscheibe abschneiden, mehr architektonisches Bein zeigen und Offenheit gegenüber dem Kunden beweisen. Ein leeres Ziergleis am Hauptsitz der Bahn, ein peitschenförmiger Schwung in der Zufahrtsstraße der Foxconn-Werke oder meterhohe bedrohlich-schwarze Mauern und Stacheldraht um die NSA-Festung… achja, letzteres haben wir ja schon.