Auch innerhalb ihrer eigenen Branche erwarten 62 Prozent der Befragten eine leichte bis starke Zunahme des Offshore-Umsatzvolumens. Das sind zwölf Prozent mehr als 2011. Diese Tendenzen zeigen sich insbesondere bei Entscheidern aus Banken und aus der IT-Branche. Der Grund: Durch Offshoring könnten sehr viel höhere Kostenreduzierungen erreicht werden als onshore, da das absolute Lohnkostengefälle von dem Provider an den Anwender weitergegeben werden kann. 41 Prozent der Befragten bevorzugen asiatische Länder – und das ohne China. Indien beispielsweise macht knapp ein Drittel der Offshore-Standorte aus.
Generell hat Offshoring allerdings immer noch eine relativ geringe Bedeutung. Das Auslagern von Testaktivitäten in Überseeländer macht mit acht Prozent dabei den größten Anteil aus. Zum Vergleich: 64 Prozent in diesem Bereich sind Onshore- und 28 Prozent Nearshore-Auslagerungen. Auch die Anteile von Infrastruktur-Outsourcing (3 Prozent) und Business-Process-Outsourcing (BPO), also der Auslagerung von branchen- oder nicht branchenbezogenen Geschäftsprozessen wie Gehaltsabrechnungen oder Provisionierung (2 Prozent) in Überseeländer, sind nach wie vor verschwindend gering.
"Der größte Hinderungsgrund für Unternehmen, Offshoring umzusetzen, liegt in der Datensicherheit", sagt Daniel Just. 76 Prozent der Befragten verwiesen wie schon bei den Befragungen 2010 und 2011 auf Datenschutzbedenken. An zweiter Stelle wurden von 65 Prozent der Befragten Sprachprobleme genannt. Deutsch ist in Standorten in Übersee nicht sehr verbreitet. „Das erklärt, warum vor allem größere Unternehmen , bei denen Englisch bereits als Geschäftssprache verwendet wird, verstärkt auf Offshoring setzen. Dort sind die Sprachbarrieren schlicht nicht vorhanden“, erklärt Just.