Im europaweiten Vergleich der staatlichen Investitionsprogramme zum Breitbandausbau landet Deutschland nur im letzten Drittel. Dabei fordern Anwendungen der Zukunft wie Telemedizin, Tele-Learning oder die interaktive Kollaboration über verschiedene Gewerbestandorte langfristig Bandbreiten von über 100 Mbit/s. Flächendeckend verfügbar sind heute sogar nur 512 kbit/s bis 2 Mbit/s.
Die europäischen Spitzenreiter bei Breitbandinfrastruktur und -abdeckung sind Schweden und Norwegen. 10 Prozent der Privathaushalte und Unternehmen haben hier bereits einen Glasfaseranschluss. Noch aggressiver gehen die Fernoststaaten voran. Mit Raten von 44 Prozent in Südkorea, 27 Prozent in Hongkong und 26 Prozent in Japan hat man dort bereits den Einstieg in die Breitband-Zukunft geschafft. Deutschland befindet sich im globalen Wettbewerb nicht einmal unter den Top-15-Ländern.
Im weltweiten Vergleich der Pro-Kopf-Investitionen der einzelnen Länder liegt Australien mit 1071 Euro klar auf Rang 1, gefolgt von Neuseeland mit 154 Euro. Auch Singapur hat die Notwendigkeit des Netzwerk-Ausbaus längst erkannt und investiert bis dato insgesamt 533 Mio. Euro. Das entspricht einer staatlichen Investition von 116 Euro pro Kopf. Dagegen sind die 1 Euro 50 Cent, welche die Bundesregierung pro Einwohner zu investieren gedenkt, fast vernachlässigbar.
Wolfgang Hascher