Cisco Digital Readiness Index

Deutschland rangiert auf den vorderen Rängen

8. April 2019, 13:23 Uhr | Natalie Lauer
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Deutschland steht bei der Digitalisierung viel besser da, als einige Kritiker annehmen. Im internationalen Digital Readiness Index belegt die Bundesrepublik unter 118 Ländern Platz 6. Allerdings variiert der Reifegrad unter den einzelnen Bundesländern.

Für den Digital Readiness Index haben Cisco und der Marktforscher Gartner haben im Zuge des Digital Readiness Index den digitalen Reifegrad von 118 Ländern international analysiert. Dabei erzielt Deutschland 17,68 von insgesamt 25 möglichen Punkten und liegt damit ganz vorne.  Lediglich die USA, die Schweiz, Singapur, die Niederlande und Großbritannien erreichen höhere Werte.

Insgesamt stecken 26 Länder in der höchstentwickelten Phase der Digitalisierung, der sogenannten Intensivierungsphase – darunter auch Deutschland. Die Aktivierungsphase herrscht bei einem geringen Reifegrad vor und wird mit 40 Ländern assoziiert. Einige Nationen dieser Gruppe sind in Afrika verortet. Die darauf aufbauende Beschleunigungsphase weisen 52 Nationen auf. Sie liegen insbesondere in Osteuropa oder Lateinamerika.

Das ganzheitliche Bewertungsmodell fußt auf sieben Kategorien, für die international standardisierte Daten verfügbar sind. Technologieaspekte finden dort ebenso Beachtung wie Infrastruktur, Maßnahmen zum Bürokratieabbau, die Fachkräfte- und Weiterbildungssituation, Investitionen von Unternehmen und Staat, allgemeiner Lebensstandard sowie wirtschaftlichen Bedingungen für Start-ups. Als Quellen für die einzelnen Daten dienen etwa die Weltbank, das Weltwirtschaftsforum, von Gartner und die Vereinten Nationen. Auf diese Weise ist eine internationale Vergleichbarkeit gewährleistet. Der Index liegt zwischen 0 und 25 und setzt sich aus der Summe der Kategorienwerte zusammen.

Deutschland verzeichnet hervorragende Werte bei den Lebensstandards (3,89 bei einem Maximalwert von 4) und den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab (3,80 von 4). Auf mittlerem Niveau rangiert die Bundesrepublik bei den Kategorien Start-up-Umgebung und technologische Infrastruktur. Was die Infrastruktur betrifft, spielt Deutschland damit noch in der Spitzengruppe. Dieser Umstand belegt, dass  alle Nationen in Sachen technische Weiterentwicklung noch einiges zu stemmen haben. Verbesserungspotenzial herrscht in Deutschland vor allem bei der Nachfrage nach digitalen Produkten und Services sowie bei Investitionen von Politik und Wirtschaft vor.

Die Bundesländer im Vergleich

Der Digital Readiness Report nimmt außerdem den Reifegrad einzelner Regionen unter die Lupe. Die Bundesländer lassen sich dabei in drei Gruppen mit unterschiedlichem Reifegrad gliedern. Vier Bundesländer befinden sich näher an der unteren Grenze der Intensivierungsphase, acht in der Mitte und vier Bundesländer weisen deutlich höhere Werte auf.

Dabei können keine reinen Nord-Süd- oder Ost-West-Unterschiede festgestellt werden: Die höchsten Werte verzeichnen -Württemberg, Bayern, Berlin und Hamburg. Sie erzielten allesamt eine überdurchschnittlich gute Bewertung in der Kategorie Fachkräfte-Weiterentwicklung. Baden-Württemberg und Bayern haben außerdem in Sachen Lebens- und Wirtschaftsstandards sowie bei Investitionen die Nase vorn. Die Stadtstaaten Hamburg und Berlin liegen schneiden stattdessen bin der Rubrik Start-up-Ökosystem gut ab.

Der größte Teil der Bundesrepublik kann der mittleren Intensivierungsphase zugeordnet werden. Dies trifft auf Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Bremen, Sachsen und Thüringen (in dieser Reihenfolge) zu.  Die vier Bundesländer mit etwas niedrigeren Werten sind das Saarland, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Das liegt vor allem an schlechteren Werten in den Kategorien Investitionen und Start-up-Umgebung.

Gefühl versus Realität

Die Cisco-Umfrage „So digital ist Deutschland wirklich“ untersuchte, wo die Deutschen Digitalisierung im Alltag erleben und wie sie diese Themen empfinden. Aus der Umfrage geht hervor, dass Hamburgs ausgezeichnetes Abschneiden Hand in Hand mit den Voraussetzungen für Startups zur Digitalneugier in der Hansestadt geht. Darüber hinaus wird klar, dass Deutschland besser aufgestellt ist, als es von einigen angenommen wird. Denn auf die Frage, wo die Bevölkerung Deutschland bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich einordnen würden, plädierte lediglich etwa ein Viertel der mehr als 5.000 Befragten für das stabile Mittelfeld. Im unteren Drittel wurde die Bundesrepublik von knapp 40 Prozent eingeordnet und fast ein Viertel war tatsächlich für die Einordnung in die Schlussgruppe.

Ciscos Beitrag für die Innovationskultur „Die Rahmenbedingungen für Digitalisierung in Deutschland sind gut: Ein starker Standort, hervorragend ausgebildete Menschen und exzellent aufgestellte Unternehmen bilden die Basis, um die digitale Zukunft zu gestalten. Wir sehen aber auch: Wir brauchen mehr Mut und mehr Willen zu Innovation. Und es ist klar, dass Deutschland investieren muss. Genau das ist auch unser Ziel mit Deutschland Digital: Digitalprojekte starten, bündeln, vorantreiben und skalieren“, kommentiert Bernd Bönte, Leiter Deutschland Digital bei Cisco.

Im Rahmen der 2016 gestarteten Initiative investiert das Unternehmen über mehrere Jahre hinweg 500 Millionen Dollar, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und vor allem die Lebensqualität für die Bundesbürger zu erhöhen. In den Schwerpunkten Innovation, Sicherheit und Bildung trägt Cisco dazu bei, die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben.

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