Die Fristverlängerung sollten Unternehmen nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Die Migrationsfrist für den Umstieg auf SEPA wurde von der EU-Kommission um einige Monate verschoben. Unternehmen haben somit maximal bis zum 1. August 2014 Zeit für die Umstellung ihrer Prozesse. Verantwortliche sollten die gewonnenen Monate nutzen, um Ungenauigkeiten in der Umsetzung auszuräumen und Risiken zu minimieren.
Zudem sollten Unternehmen die Zeit dazu verwenden, um die Potentiale von SEPA voll auszuschöpfen und in laufende Projekte einzubinden. NTT Datan gibts Tipps, wie Unternehmen ihre SEPA-Prozesse optimieren können:
Prozesse auslagern: Vielen Unternehmen und Vereinen fehlen die nötigen Ressourcen und Erfahrungswerte für die Migration. Eine SEPA-as-a-Service-Lösung kann hier eine sinnvolle Alternative sein. Managed Services mit verschiedenen Konvertierungs- und Migrationsdiensten ermöglichen beispielsweise die Überführung der DTA-Zahlungsverkehrsdateien in das neue XML-SEPA Format.
Grenzübergreifende Zahlungen optimieren: Viele Unternehmen haben aufgrund der kurzen Umstellung nur ihren nationalen Zahlungsverkehr in das SEPA-Format „gerettet“. Die Potenziale des einheitlichen europäischen Zahlungsraums schöpfen allerdings nur die wenigsten aus. So verfügen die meisten Unternehmen beispielsweise über verschiedene Bankverbindungen – je nachdem, aus welchem Land ihre Kunden stammen. Mit SEPA ist diese Masse an Konten und der damit verbundene Aufwand nicht nötig. Unternehmen, die bereits umgestellt haben, können die nächsten Monate zur Optimierung dieser Prozesse nutzen.
SEPA Core 1-Lastschift integrieren: Das Euro-Eillastschrift-Verfahren wurde erst im November 2013 in Deutschland eingeführt – zu spät für viele Unternehmen, die schon mitten in der Migration waren. Die Vorteile der Lastschrift mit verkürzter Vorlauffrist: Schon am Folgetag der Einreichung ist das Geld auf dem Konto des Rechnungsstellers, wenn alle Beteiligten dieses Verfahren unterstützen. Die Fristverlängerung bietet nun die Gelegenheit zur Implementierung des Core 1-Verfahrens.
Die zeitliche Verschiebung bringt jedoch nicht nur Vorteile: Der Zahlungsverkehr wird deutlich komplexer, wenn einige Unternehmen schon umgestellt haben während andere noch im Verzug sind. Sobald ein Teilnehmer am Zahlungsverkehr die neuen Verfahren nutzt, werden seine Geschäftspartner zwangsläufig Informationen im SEPA-Format erhalten. Die verschiedenen Formate müssen ausgewertet und verarbeitet werden. Das bedeutet einen großen Mehraufwand beim Abgleichen von Forderungen und Verbindlichkeiten mit den Kontoinformationen. „Aus unserer Sicht werden die Herausforderungen bei der SEPA-Migration durch die geplante Fristverlängerung nicht geringer. Ein zusätzliches Problem ist, dass der finale Stichtag pro Land unterschiedlich ausfallen kann“, sagt Christian Fink, Zahlungsexperte bei NTT Data.