Die Quartalszahlen der Telekom und die Halbjahreszahlen bei United Internet (1&1) fallen mittelprächtig aus. Die Telekom macht auch Angaben über den aktuellen Stand bei All-IP.
Der Deutschen Telekom bereitet insbesondere das Mobilfunkgeschäft in den USA derzeit viel Freude. Kundenzahl, Umsatz und operatives Ergebnis wachsen bei T-Mobile US aktuell kräftig. Im Heimatmarkt sieht es nicht ganz so rosig aus: Der Umsatz ging um mehr als drei Prozent zurück. Im Festnetzgeschäft verzeichnete die Telekom allerdings erstmals seit Jahren stabile Umsätze. Im Mobilfunk schrumpften die Erlöse leicht um 0,8 Prozent, was in erster Linie mit sinkenden Roaminggebühren und Rabatten auf Komplettpakete (»Magenta Eins«) zurückgeführt wird. Insgesamt ist die Telekom im hiesigen Mobilfunkmarkt aber nicht so gebeutelt wie Telefónica (-1,7 Prozent), während Vodafone die Talphase wohl durchschritten hat und derzeit wieder Boden gutmacht. Hier gingen die Erlöse nur um 0,3 Prozent zurück.
Insgesamt entwickeln sich die Umsätze bei der Telekom gut: Der Gesamtumsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insbesondere wegen des guten US-Geschäfts um 2,2 Prozent auf 17,817 Milliarden Euro. In den USA kletterte der Umsatz um 10,1 Prozent auf 8,196 Milliarden Euro. In Deutschland ging der Umsatz um 3,1 Prozent auf 5,406 Milliarden Euro zurück.
Die aktuellen Zahlen der Telekom verraten auch, wie weit aktuell die Umstellung auf VoIP-Telefonie (»All-IP«) fortgeschritten ist: Von den rund 19, 97 Millionen Festnetzanschlüssen sind derzeit insgesamt 7,96 Millionen IP-basiert, eine Steigerung gegenüber dem Vorquartal um 6,5 Prozent.
Telekom-Chef Tim Höttges betont, dass die Deutsche Telekom weiter massiv in den Netzausbau investiere. Die Investitionen, seien im zweiten Quartal 2016 weiter um 3,5 Prozent gestiegen. Im gesamten ersten Halbjahr investierte die Telekom mit 5,5 Milliarden Euro rund 7,6 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Obwohl die United Internet-Gruppe mit ihren Marken 1&1, GMX und Web.de ihren Umsatz im ersten Halbjahr um beachtliche 7,0 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro steigern konnte, blieb unter dem Strich nichts übrig: Für das erste Halbjahr 2016 muss ein Verlust von 51,0 Millionen Euro ausgewiesen werden. Ein Jahr zuvor konnte noch ein ordentlicher Gewinn von 174,2 Millionen vermeldet werden. Ein wesentlicher Grund für die negative Entwicklung sind Abschreibungen beim Startup-Investor Rocket Internet, an dem United Internet mit rund acht Prozent beteiligt ist. Aushängeschild von Rocket Internet ist der Onlinehändler Zalando, an dessen Gründung das Unternehmen maßgeblich beteiligt war und bis heute eine Beteiligung hält.