Als erster europäischer Netzbetreiber erprobt die E-Plus Gruppe in Zusammenarbeit mit ihren Technologiepartnern ZTE und China Mobile eine LTE-Beamformingantenne im Pilotversuch. Die neue Technik soll mehr Mobilfunknutzern parallel höhere Datenübertragungsraten bieten.
Gegenüber der bisherigen Technik bietet der jetzt bei E-Plus in Düsseldorf getestete Prototyp einen entscheidenden Vorteil: mehr Gerechtigkeit. Weil die Kapazität innerhalb der Funkzelle optimal ausgenutzt wird, profitieren alle Nutzer von den deutlich höheren Datenübertragungsraten – unabhängig von ihrem Standort. Bei den zurzeit gängigen LTE-Systemen ist die tatsächliche Übertragungsgeschwindigkeit in den Randbereichen oft weit entfernt von den genannten Spitzenraten.
Bei der Beamforming-Antennentechnologie werden pro Basisstationsantenne acht Antennensysteme genutzt, anstatt der bisher für LTE üblichen zwei kombinierten Systeme. Das Düsseldorfer Mobilfunkunternehmen hat die von China Mobile gelieferte Prototypen einer kompakten Beamforming-Antenne in Zusammenarbeit mit ZTE auf dem Dach der eigenen Konzernzentrale installiert. Damit setzt E-Plus sein umfangreiches Testprogramm zum Übertragungsstandard Long Term Evolution (LTE) fort. »Wir sind so ideal vorbereitet, um die neue LTE-Technologie in unserem Netz anzubieten – sobald der entsprechende Kundenbedarf da ist«, erläutert Michael Krämer, Leiter des Projekts LTE-Trials bei der E-Plus Gruppe.
E-Plus und ZTE haben die Leistung der neuartigen LTE-Antenne in der technischen LTE-Variante TDD (Time Division Duplex) und auf der Frequenz 2,6 GHz getestet. Europaweit wird diese als TD-LTE bezeichnete Variante bisher kaum genutzt. »Perspektivisch wird dieser Standard aber für alle Netzbetreiber an Bedeutung gewinnen. Und wir sind im TD-LTE-Feld einer der Innovationstreiber«, meint Krämer. China Mobile mit seiner führenden Position im Betrieb von TD-LTE-Netzen unterstützte diesen Probelauf und stellte den Antennen-Prototypen erstmals außerhalb Chinas für Tests zur Verfügung.