Die möglichen Einsparungen lassen aufhorchen. Das Fraunhofer Instituts für Sys-tem- und Innovationsforschung (ISI) bestätigt anhand exemplarisch durchgeführter TCO-Analysen (Total Cost of Ownership), dass die über den gesamten Lebenszyklus der Hardware anfallenden Energiekosten bis zu 65 Prozent der Gesamtkosten betragen können. Bei einem Pilotprojekt in einem der Rechenzentren von Dell wurden durch eine Mischung aus Virtualisierung und Erhöhung der Energieeffizienz die Energiekosten pro Jahr um ein Drittel reduziert. Das sparte Strom im Wert von etwa einer halben Million US-Dollar ein und entsprach dem CO2-Äquivalent von 730 Autos.
Auch eine rein deutsche Betrachtung kommt zu erstaunlichen Zahlen. Bei einer Weiterführung der bisherigen Praxis, also einer Fortsetzung der laufenden Effizienztrends, aber ohne darüber hinaus gehenden Effizienzmaßnahmen vonseiten der Politik, der IT-Hersteller und der Betreiber von Rechenzentren, wird der Stromverbrauch deutscher Rechenzentren verglichen mit 2008 bis 2013 von 10,1 TWh auf 14,85 TWh ansteigen. Dies entspricht einer Zunahme des Stromverbrauchs von 47 Prozent mit dementsprechend mindestens verdoppelten Stromkosten von 2,2 Milliarden Euro bis 2013.
Würde man hingegen die besten verfügbaren Energieeffizienz-Technologien und Lösungen bei rund 90 Prozent aller Rechenzentren anwenden, könnte der Stromverbrauch durch Server und Rechenzentrumsinfrastruktur bis 2013 um fast 40 Prozent auf 6,65 TWh sinken. Das würde im Jahr 2013 Stromkosten von knapp unter einer Milliarde Euro zur Folge haben, trotz weiterhin steigender Strompreise.