Kommentar: Collaboration

Entfernt Zusammenarbeiten

23. Juli 2012, 13:38 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau
Mathias Hein, Consultant

Zum ersten Mal in der modernen Geschichte ist der Standort, von dem aus wir arbeiten beziehungsweise kommunizieren, unwichtig -- dafür hat die Technologie, subsumiert unter dem Schlagwort Collaboration, gesorgt. Doch die neue Art der Zusammenarbeit muss erst noch erlernt werden.

Technologiegespräche kreisen in der Regel um irgendwelche neuen Technologien – um die Geschwindigkeiten der Entwicklungen und die erreichten Fortschritte. Nehmen wir zum Beispiel unsere Fernsehgeräte: Wir können lange über Display-Größe, Kontrastverhältnisse, Schnittstellen oder Panel-Technik reden. Doch irgendwann verschiebt sich das Gespräch auf die Fernsehsendungen. Es entsteht eine Gesprächsinhaltsverschiebung von den technischen Spezifikationen zu der eigentlichen Anwendung. Genau das gleiche passiert im Moment im Bereich der Collaboration.

Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Art wie wir kommunizieren dreimal drastisch verändert. Zuerst war es der Übergang von TDM auf VoIP und wir nannten diese Phase „Konvergenz“. VoIP beseitigt einige Kommunikationsbarrieren und die Konvergenz bot uns die Vorteile einer einheitlichen Kommunikationsinfrastruktur. Am Anfang betraf es nur die physische Netzwerkinfrastruktur, aber wir erweiterten die neuen Möglichkeiten bis wir alle Abteilungen im Unternehmen umgestellt hatten. Die Konvergenz öffnete unter anderem die Türen für die Telearbeit.

Als nächster Schritt kam der Umstieg auf Unified-Communications (UC). Damit wurde formal anerkannt, dass die Kommunikation wesentlich mehr als nur die reine Übermittlung von Sprache ist. Mit UC erweiterte sich die Sammlung von Technologien, es wurden in den Netzen umfassend Sprach-, Video- und Präsenz-Funktionen integriert. Darüber hinaus wurden soziale Netzwerke in das Gesamtsystem eingebunden, Videokonferenzen im Geschäftsleben etabliert und die Mobilität vorangetrieben. Das erweiterte Anwendungsspektrum der Kommunikation schuf neue Nachrichtenvarianten und verbesserte die Produktivität. UC setzte auch neue Standards im Bereich der Desktop-Clients und verändert die Erwartungen der Nutzer an die verfügbaren Kommunikationslösungen.

Jetzt verändert sich unser Diskurs erneut und es geht um das Themenfeld der Collaboration. Doch dieses Mal ist es anders. Es wird nicht mehr so viel über die Technik geredet, sondern es geht darum, wie wir kommunizieren. Es geht im Grunde um die Rechtfertigung der enormen Investitionssummen, die wir in den vergangenen Jahren getätigt haben. Es geht pauschal gesagt, um die Verbesserung der menschlichen Interaktion. Wir sind Experten, die wiederum andere Experten brauchen. Das ist der Hauptgrund, weshalb sich unsere Kommunikationsbedürfnisse so dramatisch verändert haben.

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