Kommentar: Collaboration

Entfernt Zusammenarbeiten

23. Juli 2012, 13:38 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Der Standort ist irrelevant

Zum ersten Mal in der modernen Geschichte ist der Standort, von dem aus wir arbeiten beziehungsweise kommunizieren, unwichtig. Früher wurde unser Standort immer direkt mit der jeweiligen Aufgabe verbunden. Wollte man lernen, ging man in eine Schule. Wollte  man arbeiten, ging man ins Büro. Suchte man soziale Kontakte, ging man an solche Orte, die einem das Gesuchte bereithielten. Plötzlich ändern sich die Regeln mit der Collaboration - und man kann all diese Dinge von jedem beliebigen Standort durchführen. Dies ist ein erstaunlicher Wandel und beeinflusste uns als Gesellschaft in der Art und Weise wie wir Menschen miteinander interagieren. Diese Veränderung brachte jedoch eine Reihe von Herausforderungen mit sich.

Verteilte Arbeitsteams wurden in den Unternehmen nicht über Nacht akzeptiert. Deren Möglichkeiten lagen noch Vielfach im Dunklen. Die Satelliten im Weltraum brauchen auch auf der Erde die entsprechenden Steuerungselement, um diese in ihrer vorgesehenen Orbitalposition zu halten. In den Unternehmen gab es in der Vergangenheit ähnliche Steuermechanismen um mit Hilfe von Meetings, dem Flurfunk oder in Pausengesprächen die notwendigen Kurskorrektur vornehmen zu können.

In den modernen Unternehmen mussten erst die notwendigen Mechanismen für die neue Art der Kommunikation entwickelt werden, um die verteilt arbeitenden Teams auf Kurs zu halten. Dies erforderte vielfältigere Formen der bidirektionalen Interaktionen. Es war mehr als nur ein technisches Problem, welches zu lösen war. Die entsprechenden UC-Werkzeuge standen zwar zur Verfügung, aber man musste erst lernen, wie man mit diesen Dingen im Arbeitsalltag sinnvoll umzugehen hatte. Man konnte nicht mehr schnell bei seinen Kollegen vorbei gehen und diese konsultieren, denn man arbeitete weit entfernt von ihnen getrennt. Viele wohldurchdachte Bürokonzepte, wie gemeinsame Arbeitszeiten, die Strategie der „offenen Türen" und selbst Geburtstagfeiern waren plötzlich wirkungslos. Neue Ideen waren gefragt. In den letzten Jahren wurden deshalb viele Strategien und Techniken zur Zusammenarbeit entwickelt und ausprobiert: Screen-Sharing, Präsenzfunktionen, Instant-Messaging und soziale Netzwerke.

Letztes Jahres nahm ich an einer Technologiekonferenz zur Enterprise-Connectivity teil. Hier ging es nicht mehr nur um Technologien, wie beispielsweise VoIP, Konvergenz, FMC, Codec, WLANs oder SIP. Der Schwerpunkt der Konferenz drehte sich um den Aspekt der Transparentmachung der verfügbaren Technologien. In diesem Jahr drehte sich die gleiche Konferenz nur noch um das Thema Collaboration, wie man die Dinge erledigt, die Suche nach Ressourcen, wie man schnell und pragmatisch Antworten erhält und wie man intern, extern und auf Reisen Informationen austauscht. Jede Keynote enthielt die Worte „Kontext, Präsenz, Collaboration und Austausch“.

Die Fähigkeit zur gemeinsamen Zusammenarbeit beschleunigt die Innovationen und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die klassischen Kommunikationsgrenzen wurden aufgebrochen. In der Collaboration und der freien Zusammenarbeit zwischen Menschen liegen die Chancen der Unternehmen. Wir verfügen inzwischen über ein nie geahntes Maß an Mobilität, können von allen Standorten auf die Unternehmensressourcen zugreifen und sind produktiver als je zuvor in der Geschichte. Die Collaboration im virtuellen Raum ist der Schlüssel zur Entwicklung neuer Ideen und neuer Lebensformen.

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